Ein Braunbär ist am Mittwochnachmittag aus dem Zoo im waadtländischen Servion ausgebüxt. Er nutzte die Gelegenheit für einen Spaziergang ausserhalb des Geländes, als ein Portal offen stand. Das 200 Kilo schwere Raubtier war zwar etwas desorientiert, blieb aber ruhig.
Panik im Zoo von Servion, als die Zoowärter und Besucher am Mittwochnachmittag um 15 Uhr feststellen mussten, dass Braunbär «Martin» aus seinem Gehege entwichen war. «Eine Hintertür zu einem für das Publikum nicht zugänglichen Teil war schlecht geschlossen», erklärte Zoodirektor Roland Bulliard am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda zu einem Bericht von «20minutes».
Von dort habe der Bär durch das Servicetor, das kurz für die Tierfütterung offen stand, in die Freiheit hinaus spazieren können. «Glücklicherweise ist er dort geblieben. Er war ein wenig unsicher, aber als er von einem Wärter gerufen wurde, ist er in dessen Richtung getrottet,» erzählte der Direktor.
Ruhe bewahrt
Mit Hilfe von Planen habe das Personal dann Barrieren aufgestellt und den Bär wieder ins Innere des Zoos geführt. Dies sei ziemlich leicht gegangen. Die Mitarbeitenden hätten gewusst, was zu tun sei und seien sehr ruhig geblieben, fügte Bulliard hinzu. Martin sei schliesslich sehr zufrieden gewesen, wieder im Gehege zurück zu sein.
Beim Ausreisser handelt es sich um ein männliches, elfjähriges Tier, das bereits seit neun Jahren in Servion daheim ist, also fast sein ganzes Leben. Laut Bulliard ist es das erste Mal, dass sich in seinem Zoo ein solcher Zwischenfall ereignet hat.
Die Besucherinnen und Besucher wurden ins Restaurant gebracht. Verletzt wurde niemand. Für den Zoodirektor ist nun aber trotzdem klar, dass Lehren gezogen werden müssen. In Zukunft sollen alle Portale geschlossen bleiben, die bisher zum Teil halb offen standen, damit die Tierpfleger ein und aus gehen konnten. «Wir werden Änderungen vornehmen», versicherte der Zoodirektor.