Der Braunbär M13 ist nach einem mehrwöchigen Abstecher ins italienische Veltlin zurück in Graubünden. Das zweieinhalbjährige Männchen auf Wanderschaft wurde am Wochenende im Bergell sowie im Oberengadin beobachtet und eindeutig identifiziert.
M13, der am Ostersamstag erstmals im Unterengadin auf Bündner Boden gesichtet wurde, streifte im Laufe des Monats Juni im Veltlin in der Nähe von Sondrio umher. Am Samstagmorgen wurde er wieder auf Bündner Boden beobachtet – und zwar um etwa acht Uhr in der Nähe des Albignastausees im Südtal Bergell, wie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Montag mitteilte.
Am Sonntagabend tauchte der junge Braunbär in der Nähe der Julierpassstrasse auf. Zahlreiche Passanten konnten südlich des Passes verfolgen, wie sich der Einwanderer aus Italien parallel zur Strasse Richtung Silvaplana bewegte.
An Ohrenmarke erkannt
Die Wildhut identifizierte den talwärts ziehenden Bären anhand der gelben Ohrmarke und des schwarzen Halsbandes, bevor das Tier im Wald verschwand. M13 hielt sich nach seiner Einwanderung an Ostern im Dreiländereck Schweiz/Österreich/Italien auf.
Am 30. April wurde das Männchen bei einem Zusammenstoss mit einer Lokomotive der Rhätischen Bahn bei Ftan im Unterengadin verletzt. Das Jungtier erholte sich relativ rasch vom Unfall. Zerstört wurde beim Zwischenfall das GPS-Sendegerät, das dem Bären um den Hals gebunden wurde. Danach konnte das Tier nicht mehr geortet werden.
Ob der Bär mit einem neuen Sender ausgestattet wird, ist offen. Man sei mit den zuständigen Bundesbehörden in dieser Frage im Gespräch, sagte der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi auf Anfrage. Laut Brosi sollte das Tier in nächster Zeit aber zumindest vom nutzlos gewordenen Sender um den Hals befreit werden.
Kein Problembär
Der Bär setzte sich anschliessend via Val S-charl und Münstertal nach Italien ab, wo er die letzten Wochen im Veltlin verbrachte. Laut den Bündner Jagdbehörden hielt sich das Tier in dieser Zeit weitgehend von Siedlungen fern und verursachte keine grossen Schäden.
Nach dem Zusammenstoss mit der Lokomotive hatte sich der Bär weitgehend von Siedlungen ferngehalten und war auf Bündner Territorium praktisch nicht mehr gesehen worden.
Unmittelbar nach seiner Einwanderung hatte er sich regelmässig im Unterengadin im besiedelten Gebiet aufgehalten. Deshalb wurde von einem auffälligen Bär gesprochen. Als Problembär wurde das Tier nie eingestuft. M13 sei derzeit „noch lange kein Problembär“, betonte Brosi.