Braunbär M13 ist im Bündner Südtal Puschlav zwei Mal in ein bewohntes Ferienhaus eingebrochen und hat ein grosses Durcheinander hinterlassen. Der eidgenössische Jagdinspektor reist am (morgigen) Freitag ins Tal, um sich ein Bild vor Ort zu machen.
Der in Graubünden eingewanderte Braunbär macht vor bewohnten Häusern nicht mehr Halt. Am Montag- und Dienstagabend dieser Woche drang das Raubtier in einer Puschlaver Maiensässregion auf rund 1700 Metern in ein Ferienhaus ein und suchte nach Fressbarem.
Ins Gebäude gelangte er, indem er eine Glastüre zertrümmerte, wie Wildbiologe Hannes Jenny vom Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Donnerstag auf Anfrage zu einer Meldung des Online-Portals ilbernina.ch sagte. Der Bär habe eine grosse Menge Kartoffeln gefressen und eine ziemliche Unordnung hinterlassen.
Das Haus ist zwar ganzjährig bewohnt, aber nur an Wochenenden. Unter der Woche geht der Bewohner auswärts einer Arbeit nach. M13 drang schon in von Mauern oder Zäunen umgebene Gärten ein, noch nie jedoch in ein Gebäude.
Der letzte Eindringling wurde erschossen
Der letzte eingewanderte Bär, der sich in Gebäude vorwagte, war JJ3. Er ist seit viereinhalb Jahren tot. Ihm wurde seine mangelnde Scheu vor Menschen zum Verhängnis. Im April 2008 erlegte ihn die Wildhut in der Region Thusis. Danach wurde er als Präparat im Bündner Naturmuseum in Chur platziert.
M13 ist in den Augen der Behörden ein Problembär. Der eidg. Jagdinspektor Reinhard Schnidrig reist am (morgigen) Freitag zusammen mit dem Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli ins Puschlav. Das Treffen sei schon Anfang Oktober vereinbart worden, sagte Jenny.
Der oberste Schweizer Jäger macht sich ein Bild von der Situation im Puschlav, wo die Proteste gegen die Anwesenheit des Braunbären bisher am lautesten sind. Auf der Tagesordnung steht vor allem eine Rückschau auf die letzten fünf Monate, die der Bär im Südtal verbrachte.
Auch das aktuelle Eindringen von M13 in das Ferienhaus werde thematisiert, sagte Jenny. Zur Frage, ob das Tier nun als Risikobär eingestuft werden muss, wollte sich Jenny nicht äussern.