Der ehemalige Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, ist von Grossbritannien als Flüchtling anerkannt worden. Dies teilte sein Büro am Montag mit.
Der 49-Jährige hatte zuletzt als Oppositionsführer in dem Inselstaat im Indischen Ozean im Gefängnis gesessen, durfte dann aber im Januar zu einer medizinischen Behandlung nach Grossbritannien ausreisen. Er habe keine andere Wahl, als aus dem Exil gegen Präsident Abdulla Yameen zu arbeiten, erklärte Nasheed.
Die Regierung in Malé zeigte sich «enttäuscht», sollte sich bestätigen, dass Grossbritannien an dieser «Scharade» zur Vermeidung einer Haftstrafe mitmache. Eine Sprecherin des britischen Innenministeriums sagte auf Anfrage, prinzipiell würden einzelne Fälle nicht kommentiert. Nach seiner Ankunft in Grossbritannien war Nasheed von Premierminister David Cameron empfangen worden.
Nasheed sass wegen einer umstrittenen Verurteilung gemäss den Antiterrorgesetzen im Gefängnis. Er war 2008 der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes geworden. 2012 wurde er nach eigenen Angaben durch einen Putsch gestürzt und zu 13 Jahren Haft verurteilt. Die UNO und zahlreiche westliche Staaten hatten den Prozess und die Verurteilung scharf kritisiert.
Seit einer Bombenexplosion auf dem Boot von Präsident Yameen im September ist die politische Lage auf den Malediven stark angespannt. Yameen rief den Notstand aus. Die Regierungsgegner werfen dem Präsidenten vor, er wolle die Opposition mundtot machen.