Wegen Irreführung beim Verkauf komplizierter Finanzprodukte zur Risikoabsicherung zahlen britische Banken kleineren Unternehmen umgerchnet rund 1,8 Mrd. Franken Entschädigung. Dies geht aus Unterlagen der britischen Finanzaufsicht FCA hervor.
Gemäss den am Freitag veröffentlichten Dokumenten haben die betroffenen Banken rund 13’500 Kunden eine finanzielle Entschädigung angeboten. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen hätten das Angebot bislang angenommen.
Der Betrag von 1,8 Mrd. Franken stellt ungefähr ein Drittel der Summe dar, die die vier grössten britischen Banken wegen des Skandals um den Verkauf sogenannter Swap-Produkte zur Seite gelegt haben. Zu ihnen zählen Barclays, HSBC, Lloyd’s Banking Group und Royal Bank of Scotland.
Die Finanzaufsicht hatte die Banken im Mai dazu verdonnert, wegen gravierender Unregelmässigkeiten im Zusammenhang mit Swap-Geschäften knapp 30’000 Verträge zu überprüfen.
Die komplizierten Finanzprodukte waren mit dem Argument verkauft worden, dass sich kleinere Unternehmen damit gegen das Risiko steigender Zinsen absichern könnten. Als die Zinsen dann aber fielen, mussten die Kunden hohe Gebühren zahlen. Wollten sie aus den Verträgen aussteigen, kamen zudem Strafgebühren hinzu.
Die Betroffenen machen geltend, dass sie von den Bankvertretern über die Bedingungen nicht ausreichend informiert worden seien.