Die britische Finanzmarktaufsicht FCA hat zum ersten Mal einen Händler wegen Manipulationen im Markt für britische Staatsanleihen verurteilt und mit einem Berufsverbot belegt. Der frühere Banker der Credit Suisse erhielt zudem eine Geldstrafe von 1,1 Millionen Dollar.
Die Aufsicht wirft dem Mann vor, am 10. Oktober 2011 eine Anleihen-Position im Volumen von 1,2 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Franken) aufgebaut zu haben. Seine Absicht sei gewesen, sich das Anleihen-Kaufprogramm der britischen Notenbank zunutze zu machen und die Papiere am nächsten Tag zu einem überhöhten Preis an die Bank von England zu verkaufen, teilte die FCA am Donnerstag mit.
Der Händler habe versucht, rücksichtslos und um des Gewinns willen ein Programm zu missbrauchen, das der Stützung der britischen Wirtschaft gedient habe, erklärte ein FCA-Sprecher. Ausführen konnte der Banker sein Vorhaben jedoch nicht. Die Notenbank habe rasch davon erfahren und die fragliche Anleihe aus ihrem Rückkaufprogramm genommen.
Der Mann machte geltend, er habe seine Position offen und transparent aufgebaut. Nach Einschätzung der FCA handelte er auf eigene Faust, weder die Bank selbst noch andere Händler innerhalb oder ausserhalb der Credit Suisse seien involviert gewesen. Als langjähriger Händler habe er weitgehend eigenständig agieren können.
Da er mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeitete, konnte er seine Geldstrafe um ein Drittel reduzieren.