Die britische Sicherheitsfirma Aegis zieht wieder aus der Schweiz ab. Den Wegzug aus Basel begründet die international tätige Firma mit dem neuen Gesetz zur Regulierung von Sicherheitsfirmen, welches das Parlament im letzten Herbst verabschiedet hatte.
Die Entscheidung, die Schweiz zu verlassen, sei «eine direkte Konsequenz» der neuen Gesetzgebung, teilte Aegis in einer Stellungnahme an die «Schweiz am Sonntag» mit, die auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt.
Die neue Gesetzgebung stelle ein «unüberwindbares Hindernis» für die Branche dar, schreibt Aegis. Die Sicherheitsfirma kritisiert unter anderem, das neue Gesetz stehe in Konflikt mit dem Geheimhaltungsstatus, der bei der Arbeit für die US-amerikanische oder britische Regierung vorgegeben sei.
Die Aegis Group beschloss deshalb, ihre Holdinggesellschaft mit Sitz in Basel zu liquidieren. Der Entschluss fiel bereits am 15. April an der Generalversammlung, wie dem Eintrag im Handelsregister zu entnehmen ist.
«Lex Aegis»
Auslöser für die Schaffung des Gesetzes, mit dem Aegis nun seinen Wegzug begründet, war Aegis selbst: Als die Firma 2010 ihren Holding-Sitz nach Basel verlegte, waren Forderungen nach einer Regulierung laut geworden.
Im letzten Herbst hatte das Parlament schliesslich das Gesetz über die im Ausland erbrachten privaten Sicherheitsdienstleistungen verabschiedet. Eigentliche Söldnerfirmen wurden ganz verboten, von der Schweiz aus operierende private Sicherheitsfirmen dürfen sich nicht unmittelbar an Feindseligkeiten im Rahmen von bewaffneten Konflikten im Ausland beteiligen. Sicherheitsfirmen müssen laut dem Gesetz heikle Aufträge im Ausland dem Bund vorgängig melden.
Aegis kontrolliert eine der weltweit grössten Sicherheitsfirmen, die in Krisen- und Konfliktgebieten tätig ist.