Britische Polizei geht im Fall Savile von 300 Missbrauchsopfern aus

In den Ermittlungen gegen den verstorbenen BBC-Starmoderator Jimmy Savile wegen Vorwürfen des Kindesmissbrauchs geht die britische Polizei von 300 möglichen Opfern aus. In einigen Fällen gibt es Hinweise auf weitere Täter, mit denen Savile in Kontakt stand.

Jimmy Savile auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2008 (Bild: sda)

In den Ermittlungen gegen den verstorbenen BBC-Starmoderator Jimmy Savile wegen Vorwürfen des Kindesmissbrauchs geht die britische Polizei von 300 möglichen Opfern aus. In einigen Fällen gibt es Hinweise auf weitere Täter, mit denen Savile in Kontakt stand.

Dies teilte Ermittler Peter Spindler von der Londoner Polizei am Donnerstag mit. Alle mutmasslichen Opfer seien weiblich. Mit vielen von ihnen habe die Polizei bereits gesprochen.

Der im vergangenen Jahr 84-jährig verstorbene Moderator, als dessen Markenzeichen seine wilde Frisur und eine dicke Zigarre galten, war aus zahlreichen BBC-Sendungen bekannt und in der Bevölkerung sehr beliebt, bis der Skandal im vergangenen Jahr nach seinem Tod ans Licht kam.

Bei seiner Arbeit kam Savile häufig mit Kindern in Kontakt; er war unter anderem Kinderprogramm-Moderator. An manchen Teenagern soll er sich auf dem Gelände der BBC vergangen haben. Dem Sender wird vorgeworfen, Savile nicht gestoppt zu haben, obwohl der Missbrauch auf dem Höhepunkt seiner Karriere im Showgeschäft ein offenes Geheimnis gewesen sei.

Scotland Yard hatte kürzlich wegen des Verdachts auf „Missbrauch in noch nie dagewesenem Ausmass“ durch Savile Ermittlungen eingeleitet. Demnach gibt es Hinweise, dass Savile rund 40 Jahre lang Kinder missbrauchte.

Bereits im Jahr 2009 hatte die Polizei vier Klagen gegen Savile wegen sexuellen Missbrauchs untersucht, doch die Staatsanwaltschaft entschied sich damals gegen eine Anklage. Der Skandal kam durch eine Dokumentation des britischen Senders ITV ins Rollen, in der fünf Frauen berichteten, Savile habe sie früher sexuell missbraucht.

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