Erstmals in ihrer 60-jährigen Regentschaft hat die britische Königin Elizabeth II. am Dienstag an einer Kabinettssitzung teilgenommen. Anlass des Besuchs war das diamantene Thronjubiläum der Queen.
Gekleidet in einen königsblauen Mantel samt passendem Kleid, wurde die 86-jährige Monarchin von Premierminister David Cameron vor der Tür seiner offiziellen Residenz in Downing Street 10 begrüsst. Zur Feier des Thronjubiläums bekam die Regentin von den Ministern als Geschenk 60 Platzdeckchen für die königliche Tafel überreicht.
Bei ihrem 30-minütigen Besuch nahm die Königin am Kabinettstisch zwischen Cameron und Aussenminister William Hague Platz und lauschte den Ausführungen der Teilnehmer.
Cameron erklärte, es sei das erste Mal seit König George III. im Jahr 1781, dass ein Monarch an einer Kabinettssitzung teilnehme. Anderen Berichten zufolge hatte jedoch auch die 1901 verstorbene Queen Victoria dieses Recht wahrgenommen.
Ein Palastsprecher sagte, auch wenn der Regent nicht länger das Recht zur Leitung der Kabinettssitzungen wahrnehme, spreche verfassungsrechtlich nichts dagegen. Elizabeth II. erlebte in ihrer langen Zeit auf dem Thron bislang zwölf Premierminister.
Traditionsgemäss gibt sie dem Regierungschef eine wöchentliche Audienz. Dort hat sie das Recht und die Pflicht, ihre Meinung zu aktuellen politischen Themen zu äussern. Die Treffen finden unter vier Augen statt, Notizen sind nicht erlaubt und der Inhalt der Gespräche bleibt streng vertraulich.