Die britische Regierung verkauft die in der Finanzkrise vor fast vier Jahren verstaatlichte Bank Northern Rock. Käufer ist die Finanzsparte des Virgin-Konzerns des britischen Milliardärs Richard Branson, Virgin Money, wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte.
Der Staat erhält demnach zunächst 747 Mio. Pfund (1,081 Mrd. Franken). Die Summe könne aber noch auf bis zu über einer Milliarde Pfund wachsen. „Das ist ein erster wichtiger Schritt, um Staatsanteile im Bankensektor an die Privatwirtschaft zurückzugeben“, erklärte Finanzminister George Osborne.
„Der Verkauf ist im Interesse des Steuerzahlers, sichert das langfristige Bestehen des Unternehmens und stärkt den Wettbewerb in der Bankenbranche.“
Northern Rock war im September 2007 durch faule Kredite in eine starke Schieflage geraten, der britische Staat übernahm die Bank im Februar 2008. Er spaltete anschliessend eine sogenannte Bad Bank ab, in die die toxischen Wertpapiere ausgelagert wurden.
Die restliche Bank durchlief einen drastischen Sparkurs. Die Bad Bank soll abgewickelt werden, sobald die faulen Papiere ausgelaufen oder verkauft sind. Virgin Money übernahm nun nur den „guten“ Teil der Bank.