Die britische Wirtschaft überflügelt mit kräftigen Wachstumsraten nahezu jedes Land der Euro-Zone. Sie legte in den Monaten April bis Juni um 0,8 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt ONS in einer zweiten Schätzung mitteilte.
In der konjunkturell stagnierenden Euro-Zone hat nur Lettland mit einem Plus von 1 Prozent eine höhere Wachstumszahl zu bieten. Zum Vorjahresquartal legte das Bruttoinlandprodukt (BIP) in Grossbritannien sogar um 3,2 Prozent zu und damit einen Tick stärker als zunächst erwartet. Das ist die höchste Zunahme seit mehr als sechs Jahren.
Hauptgrund für die Revision war nach Angaben des ONS, dass sich die Baukonjunktur besser entwickelte als zunächst berechnet. Die Wirtschaft auf der Insel hat die Schwächephase nach der weltweiten Finanzkrise abgehakt. Die Wirtschaftsleistung ist insgesamt wieder höher als Anfang 2008.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt dem Land 2014 ein um 3,2 Prozent anziehendes BIP voraus. Damit dürfte es stärker als jedes andere grosse Industrieland wachsen.
Nach revidierten Daten des Statistikamtes in London war auch der Wirtschaftseinbruch in der Finanzkrise nicht so tief wie ursprünglich berechnet: Demnach schrumpfte die Wirtschaft im Rezessionsjahr 2008 nur um 0,3 Prozent und nicht um 1,1 Prozent.