Der britische Schatzkanzler George Osborne will weiter an seinem Sparkurs festhalten. Für das Haushaltsjahr 2015/2016 seien Kürzungen staatlicher Ausgaben in Höhe von 11,5 Milliarden Pfund (rund 16,6 Milliarden Franken) vorgesehen, sagte Osborne vor dem Unterhaus.
Zugleich kündigte er in London Investitionen an, um die Auswirkungen des Sparprogramms abzufedern. Bis zu 300 Milliarden Pfund würden dazu bis zum Ende des Jahrzehnts zur Verfügung stehen.
Am stärksten von den Kürzungen betroffen sind die Kommunen. Beim öffentlichen Gesundheitswesen, bei den Schulen und der Entwicklungshilfe soll jedoch nicht gekürzt werden. Drei Milliarden Pfund sind für den Bau bezahlbaren Wohnraums reserviert.
«Grossbritannien verlässt die Intensivstation – es geht von der Rettung zur Erholung», sagte Osborne. Prämisse der Regierung sei immer der Schuldenabbau gewesen, dazu seien harte Massnahmen erforderlich.
Opposition kritisiert Sparkurs
Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Ed Miliband, hatte bereits im Vorfeld den Kurs kritisiert. Insbesondere verwies er darauf, dass Osborne bereits 2010 zugesagt hatte, das Haushaltsdefizit bis 2015 abzubauen. Nach jüngsten offiziellen Berechnungen liegt diese aber auch 2017/2018 noch bei 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
«Heute ist erkennbar, dass das britische Volk den Preis für das Scheitern der Regierung bezahlt», sagte Miliband. «Was wir wirklich brauchen, ist ein fairer Plan, um das Wachstum anzukurbeln, den Lebensstandard zu erhöhen und das Defizit abzubauen.»