Im Streit mit Spanien um das britische Überseegebiet Gibraltar ist ein britisches Kriegsschiff im Hafen Gibraltars angekommen. Die Fregatte HMS Westminster sei auf einer Mission im Rahmen eines lange geplanten Marine-Manövers unter dem Namen «Cougar 13» im Mittelmeer.
Die Mission habe nichts mit dem Streit um Fischereirechte in den Gewässern vor Gibraltar zu tun, teilte die britische Regierung mit. Einwohner Gibraltars begrüssten das einlaufende Schiff und schwenkten «Union-Jack»-Fahnen.
Tags zuvor hatten spanische Fischer mit ihren Kuttern auf dem Meer gegen die Regierung von Gibraltar protestiert. Die Regierung des britischen Überseegebietes hatte 70 grosse Betonblöcke ins Meer gelassen und damit ein künstliches Riff erzeugt. Nach Angaben der Regierung war dies nötig, um die Fanggründe vor Gibraltar zu sichern.
Nach Meinung Madrids war die Aktion gegen spanische Fischer gerichtet, die dort nun nicht mehr ihre Fangnetze auswerfen können. Madrid reagierte mit verschärften Grenzkontrollen bei der Einreise aus Gibraltar und begründete dies unter anderem mit Angst vor Zigarettenschmuggel.
In dem seit Wochen andauernden Streit hatte der britische Premierminister David Cameron die Europäische Union aufgefordert, möglichst rasch Beobachter nach Gibraltar zu schicken. Die teilweise stundenlangen Wartezeiten an der Grenze seien unverhältnismässig und ein Verstoss gegen die Reisefreiheit in der EU.
Der Felszipfel an der Südspitze der Iberischen Halbinsel gehört seit rund 300 Jahren zu Grossbritannien, wird aber von Spanien beansprucht.