Der Bruder der beim Eifersuchtsdrama von Perlen LU angeschossenen Frau ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Nach den bisherigen Erkenntnissen hat er zwar auf den mutmasslichen Täter geschossen, jedoch erst als dieser bereits tot war.
Der „Blick“ berichtete am Montag über die Haftentlassung und den Schuss auf den Toten. Nach bisherigen Erkenntnissen hat der 33-jährige Täter seine Frau und deren Mutter angeschossen und sich dann nach der Flucht selbst erschossen.
Der 22-jährige Bruder der angeschossenen Frau wurde später neben dem mutmasslichen Täter gesehen, der tot auf dem Boden lag. Der Tote wies zwei Einschüsse auf.
Der Anwalt des festgenommenen Bruders, Urs Rudolf, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur sda den „Blick“-Bericht. Als sein Mandant seine Schwester und seine Mutter im Blut am Boden sah, sei er in einen Ausnahmezustand geraten.
Ungezielter Schuss im Ausnahmezustand
Der Mann sei nach draussen gegangen und habe den leblos am Boden liegenden Täter gesehen, so der Anwalt. Daraufhin habe er die neben dem Toten liegende Waffen genommen und einen ungezielten Schuss auf den Toten abgegeben. Laut Rudolf haben erste Untersuchungen die Schussfolge bestätigt. Das heisst: Der erste Schuss war tödlich.
Die Luzerner Staatsanwaltschaft will zum Bericht des „Blicks“ zurzeit keine Stellung abgeben, weil die Untersuchung im Gange sei. Sie bestätigt aber die Entlassung des Bruders des Opfers aus der Untersuchungshaft, weil keine Haftgründe mehr bestehen.
Das Drama ereignete sich am Abend des 7. Mai in der Wohnung der Schwiegermutter des Täters in Perlen. Der Zustand der 26-jährigen Ehefrau des Täters ist laut Staatsanwaltschaft nach wie vor kritisch, jener der 50-jährige Schwiegermutter stabil.
Angaben zur Tatwaffe machte die Staatsanwaltschaft nicht. Der mutmassliche Täter stammt aus dem Kosovo. Er und seine Frau lebten nicht in Perlen.