Brüssel gedenkt der Opfer von Stadion-Katastrophe vor 30 Jahren

Drei Jahrzehnte nach der Massenpanik bei einem Europapokal-Spiel im Heysel-Stadion haben Angehörige und offizielle Vertreter in Brüssel der Opfer der Katastrophe gedacht. 39 Menschen waren 1985 in dem baufälligen Stadion ums Leben gekommen.

Feuerwehrmänner und Sanitäter helfen einem Opfer des Unglücks von 1985 (Archiv) (Bild: sda)

Drei Jahrzehnte nach der Massenpanik bei einem Europapokal-Spiel im Heysel-Stadion haben Angehörige und offizielle Vertreter in Brüssel der Opfer der Katastrophe gedacht. 39 Menschen waren 1985 in dem baufälligen Stadion ums Leben gekommen.

Die Botschafter Italiens und Grossbritanniens legten am Freitag vor dem verhängnisvollen Block «Z» des inzwischen nach dem 1993 verstorbenen König Baudouin benannten Stadions Kränze nieder. Es folgte eine Schweigeminute, dann verlas der für den Sport zuständige Vize-Bürgermeister Alain Courtois die Namen der 39 getöteten Fans und liess gemeinsam mit deren Angehörigen weisse Ballons in die Luft steigen.

Am 29. Mai 1985 waren in dem baufälligen Fussballstadion 39 Menschen ums Leben gekommen, in der überwiegenden Mehrzahl italienische Fans. Vor dem Europapokal-Finale zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin kam es zu Auseinandersetzungen der Fans, bei denen englische Hooligans die Absperrgitter zwischen den Blocks durchbrachen und die Italiener gegen eine Stadionwand drängten.

Unter dem Druck brach die Wand zusammen und begrub etliche Fans. Bei der anschliessenden Massenpanik wurden weitere Zuschauer zu Tode getrampelt und Hunderte verletzt.

Überforderte Sicherheitskräfte

Neben dem baufälligen Station wurden die britischen Hooligans und die völlig überforderten Sicherheitskräfte für die Katastrophe verantwortlich gemacht. Als Konsequenz wurden die Sicherheitsbestimmungen massiv verschärft.

«Bei mir stellen sich immer noch dieselben Gefühle ein wie vor 30 Jahren», sagte der damalige Juventus-Spieler Sergio Brio am Rande der Gedenkfeier der Nachrichtenagentur AFP. Er forderte dazu auf, das Drama nie zu vergessen.

Uefa-Präsident Michel Platini, der damals für Juventus das Siegestor schoss, erklärte in Zürich, das Drama habe ihn «nie verlassen». Den Angehörigen der Opfer versprach er, weiterhin alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit sich eine «solche Tragödie nicht mehr wiederholt».

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