Die belgische Staatsanwaltschaft hat am Samstag gegen vier Männer Klage wegen terroristischer Aktivität erhoben. Sie sollen in die Anschläge im März in Brüssel und im November in Paris verwickelt gewesen sein.
Das teilte die Behörde mit. Insgesamt wurden sechs Männer am Freitag festgenommenen, zwei aber wieder freigelassen. Unter den Inhaftierten ist auch der 31-jährige Belgier Mohamed Abrini, der an den Pariser Attentaten vom November mit 130 Todesopfern beteiligt gewesen sein soll.
Er habe bei der Vernehmung gestanden, auch der «Mann mit dem Hut» zu sein, der als mutmasslicher dritter Attentäter vom Brüsseler Flughafen gesucht wurde. Bei den Anschlägen auf den Flughafen und die Metro von Brüssel kamen 32 Menschen ums Leben.
Eine Entwarnung gaben die belgischen Behörden trotz der Festnahmen nicht. Die jüngsten Erfolge seien zwar positiv, sagte Ministerpräsident Charles Michel am Samstag. «Aber wir wissen, dass wir wachsam und vorsichtig bleiben müssen.»
Abrini war von einer Überwachungskamera zusammen mit Salah Abdeslam gefilmt worden, als sie zwei Tage vor den Pariser Anschlägen auf dem Weg nach Paris waren. Abdeslam wollte sich im November nach eigenen Angaben ursprünglich im Pariser Fussballstadion in die Luft sprengen, verzichtete aber darauf und wurde am 18. März in Brüssel verhaftet.
Vier Tage später verübten mehrere Selbstmordattentäter die Anschläge am Brüsseler Flughafen und in einer Metro-Station im EU-Viertel. Abdeslam soll in den kommenden Wochen an Frankreich ausgeliefert werden.