Der Molekularbiologe Michael Karin erhält den mit 100’000 Franken dotierten Brupbacher-Preis für Krebsforschung. Der in San Diego (USA) forschende Karin wird für seine Studien zur Rolle chronischer Entzündungen bei der Entstehung von Tumoren geehrt.
Michael Karin ist Professor im Departement Pharmakologie der Universität von Kalifornien in San Diego. Er sei einer der meist zitierten Autoren in der biomedizinischen Wissenschaft, teilte die Universität Zürich am Dienstag mit.
Bekannt wurde Karin mit seinen Studien über die Rolle chronischer Entzündungen bei der Entstehung von Tumoren, wie beispielsweise Leberkrebs nach einer Infektion mit Hepatitis-B oder -C-Viren oder Magenkrebs durch die Infektion mit dem Magenbakterium „Helicobacter pylori“.
Der 51-Jährige ist ein international anerkannter Experte für Signalwege, also Übertragungswege, mittels denen Zellen auf äussere Stimuli reagieren, beispielsweise Umwelteinflüsse, Stress oder Infektionen. Untersucht hat Karin, wie bei chronischen Infektionen der normale Signalweg der Zelle gestört wird und so zur Entstehung von Krebs beitragen kann.
Michael Karins Arbeiten hätten das Verständnis von den molekularen Grundlagen der Tumorentstehung wesentlich erweitert, heisst es in der Mitteilung. Die Forschungen seien „von entscheidender Bedeutung bei der Entwicklung neuer Strategien für Prävention und Therapie.“
Der Charles-Rodolphe-Brupbacher-Preis für Krebsforschung wird alle zwei Jahre von der gleichnamigen, im Jahr 1991 gegründeten Stiftung vergeben. Er gilt als eine der höchsten Auszeichnungen in der Krebsforschung weltweit. Die Verleihung an Karin erfolgt am Donnerstag im Rahmen eines internationalen Symposiums zur Krebsforschung in Zürich.