Die Prämien steigen in Basel-Stadt zwar vergleichsweise moderat, für Gesundheitsdirektor Carlo Conti aber dennoch zu stark: Angesichts der Reservenbildung der Krankenkassen wäre für ihn im Stadtkanton eine Nullrunde oder maximal 0,5 Prozent Erhöhung angebracht.
Die Krankenkassen hätten per Ende 2012 statt dem gesetzlichen Minimum von insgesamt 4,1 Mrd. schon 6,5 Mrd. Fr. Reserven angehäuft, sagte Conti zur Nachrichtenagentur sda. Sie hätten entsprechend mehr Prämien kassiert als Leistungen ausgezahlt; deshalb seien die neuen Prämien «immer noch generell zu hoch».
Dass die baselstädtische Prämie moderater ansteigt als jene der meisten anderen Kantone erklärt Conti damit, dass die demografische Entwicklung im Stadtkanton strukturbedingt früher ablief – eine alternde Bevölkerung und tiefere soziodemografische Schichten bezögen mehr teure Gesundheitsdienstleistungen.
Stabile Preise
Conti betonte, dass landesweit die Mengen zugelegt hätten, nicht aber die Preise: Letztere entwickelten sich seit 2007 parallel zum Index. Die höheren Prämien seien also im Wesentlichen auf die Mengenausweitung zurückzuführen. Auch die lokale Nachfrage am Rheinknie habe nur bescheiden zugenommen.
Die neue Spitalfinanzierung habe mehr Transparenz gebracht, auch zur Herkunft der Patienten in Spitzenmedizin-Kantonen wie Basel-Stadt. Deswegen müssten die Kassen nun wohl auch sauberer abgrenzen, vermutet Conti. Noch übernähmen ferner nicht alle Kantone den gleichen 55-Prozent-Anteil an den Spitalbehandlungskosten, was den Prämienvergleich verzerre.
Angesichts des anhaltenden Trends zu ambulanter Behandlung fordert Conti – der die Gesundheitsdirektorenkonferenz präsidiert – im Übrigen Steuerungsmechanismen für das ganze Spitalwesen. Sonst verpuffe der Effekt des Sparens im stationären Bereich unter dem Strich wirkungslos.