Der vom Südtirol nach Graubünden eingewanderte Braunbär M13 ist seit rund zwei Wochen spurlos verschwunden. Auch die Bündner Jagdbehörden kennen den Aufenthalt des 120 Kilogramm schweren Männchens nicht. Beunruhigt deswegen sind sie aber nicht.
Es sei eine typische Frühlingssituation, sagte der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Sobald sich die Vegetation entwickle, würden sich die Bären in höhere Lagen zurückziehen.
Brosi glaubt nicht, dass sich der Braunbär Ende April beim Zusammenstoss mit einer Lokomotive der Rhätischen Bahn (RhB) im Unterengadin stärker verletzt hat als angenommen. „Ich mache mir keine Sorgen um ihn“, betonte er.
M13 sei nach dem Unfall gut von der Wildhut beobachtet worden. Der Bär habe sich immer mehr von der Unfallstelle entfernt und immer grössere Wanderungen unternommen.
Keine Signale mehr
Mit dem GPS-Sender kann das Tier nicht mehr geortet werden. Der Sender wurde beim Zusammenstoss des Bären mit der RhB-Lok zerstört und übermittelt seit dem Unfall keine Signale mehr.
Nicht nur M13 ist verschwunden, auch der zweite, in Graubünden gesichtete und noch unbekannte Bär, der zuletzt bei Bivio am Julierpass beobachtet wurde, ist unauffindbar. Gleich verhält es sich mit den Tieren im benachbarten Ausland.
Brosi vermutet aus Erfahrung, dass die Bären wieder auftauchen, wenn in etwa einem Monat die Alpen bestossen werden. „Das kann so sein, muss es aber nicht“, sagte er.