Die Bündner Jäger haben im September auf der Hochjagd zu wenige Hirsche erlegt. 3051 Tiere wurden auf der schweizweit grössten Jagd geschossen, womit der Abschussplan nur zu zwei Dritteln erfüllt wurde. Die Jagdbehörden haben deshalb wieder eine Sonderjagd geplant.
Zur Erfüllung des Abschussplanes bei den Hirschen müssen auf der Sonderjagd weitere 1282 Tiere geschossen werden, wie das kantonale Amt für Jagd und Fischerei am Mittwoch vermeldete. Die Sonderjagd habe zum Ziel, die Bestandesgrösse der Tiere an die Kapazität des Lebensraumes anzupassen, schreiben die Jagdbehörden.
Die Sonderjagd oder Herbstjagd, wie sie auch genannt wird, ist umstritten. Eine kantonale Volksinitiative mit der Rekordzahl von über 10’000 Unterschriften will diese Jagd abschaffen. Die Initianten sagen, es komme zu «moralisch, ethisch und jagdlich verwerflichen Szenen», weil es bloss darum gehe, den Abschussplan zu erfüllen.
Die Jagdbehörden sehen die Sache anders: 2450 Jäger und Jägerinnen hätten sich für die Sonderjagd angemeldet, so viele wie nie zu vor. Sie erfüllten mit der Anpassung der Wildbestände eine wichtige Aufgabe.
Gejagt werden muss während der Sonderjagd mit Ausnahme des Bergells in allen Regionen und vor allem in der Umgebung des Schweizerischen Nationalparks, wo während der Hochjagd viele Hirsche Schutz suchen. In kleinerem Masse ist überdies eine Sonderjagd auf Rehe nötig.
Fast 13’000 Tiere geschossen
Auf der dreiwöchigen Bündner Hochjagd im September sind insgesamt fast 13’000 Tiere erlegt worden. Neben 3051 Hirschen schossen die Grünröcke 2293 Rehe, 2839 Gämsen, 14 Wildschweine und 4621 Murmeltiere.
Total 5289 Jäger und 180 Jägerinnen gingen auf der Hochjagd auf die Pirsch. Mit den Ergebnissen der Jagd waren sie nach Einschätzung der Jagdbehörden im Grossen und Ganzen zufrieden, trotz eher bescheidener Rehjagd, wie es hiess.