Die Bündner Jäger haben auf der Hochjagd wie schon vergangenes Jahr viel zu wenige Hirsche geschossen. 3501 Tiere wurden auf der schweizweit grössten Jagd erlegt, womit der Abschussplan erneut nur zu zwei Dritteln erfüllt wurde.
Auf der umstrittenen Sonderjagd sollen daher so viele Hirsche geschossen werden wie noch nie, wie die Jagdbehörden am Donnerstag mitteilten. Der Grund für die ungenügende Abschussquote liegt nicht in der Treffsicherheit der Jäger, sondern in den hohen Abschussvorgaben der Behörden.
Weil die Hirschbestände beständig wachsen und gemäss dem Amt für Jagd und Fischerei das erträgliche Mass erreichen, sollen jedes Jahr mehr Tiere geschossen werden. Dieses Jahr sollen die Grünröcke 5200 Hirsche schiessen, 1000 mehr als noch im Jahr 2010.
Im Frühling wurde der Bestand auf 16’500 Tiere geschätzt. Diese rekordhohen Bestände sind laut den Jagdverantwortlichen mitverantwortlich für die gebietsweise schlechte Verjüngung des Waldes.
Gute Reh- und Gämsjagd
Zufrieden ist das Amt für Jagd und Fischerei mit der Rehjagd. Mit 3393 erlegten Tieren liegt das Resultat deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.
Während bei den Hirschen eine Sonderjagd mit einer Ausnahme in allen Regionen durchgeführt wird, ist es beim Rehwild nur in gut der Hälfte der Gebiete der Fall. Zudem geht es bei den Rehen vor allem um die Korrektur einer unausgeglichenen Bejagung, was das Geschlecht der Tiere betrifft, und nicht primär um die Dezimierung der Bestände wie beim Hirsch.
Von einer guten Jagdstrecke sprechen die Behörden auch bei den Gämsen. Mit 3022 erlegten Tiere liege diese im angestrebten Bereich. An der Jagd im September nahmen 5300 Jäger und 218 Jägerinnen teil. Für die Sonderjagd im November und Dezember haben sich 3078 Grünröcke angemeldet.