Die Bündner haben genug vom aufmüpfigen Hochlandrind «Ilana» aus dem Kanton Zürich. Nachdem es vor zehn Tagen ausbüxt war und wiederholt Polizei und Wildhut auf Trab hielt, muss das «renitente» Zottelvieh nun ins Unterland zurück.
Eigentlich hätte das Zürcher Hochlandrind einen schönen Sommer auf der idyllischen Alp Languard verbringen können, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Doch beim Abladen vom Lastwagen in Pontresina büxte Ilana zusammen mit einem weiteren Artgenossen aus.
Während sich das zweite Rind in den Gassen des Ferienortes ein stundenlanges Katz-und-Maus-Spiel mit Polizisten und Landwirten lieferte, machte sich Ilana Richtung Berninapass davon – und blieb eine Woche lang unauffindbar.
Letzten Sonntag wurde das Hochlandrind doch noch gefunden: Es tummelte sich vier Kilometer ausserhalb Pontresinas in freier Natur. Polizei und Wildhut versuchten das Tier mehrere Stunden lang erfolglos einzufangen. Doch Rind Ilana gelang es erneut zu flüchten.
Betäubungsgewehr eingesetzt
Am Montagabend wurde das Zottelvieh erneut entdeckt, jetzt nur noch einen Kilometer vom Ferienort entfernt. Erneut rückten Polizei und Wildhut aus. Erneut spielte das gereizte Tier mit den Beamten Katz und Maus. Nach mehreren Stunden gelang es dem Wildhüter schliesslich, Ilana mit einem Schuss aus einem Narkosegewehr zu betäuben.
«Trotz seines possierlichen Aussehens war das Rind mit seinen langen, spitzen Hörner nicht ungefährlich», erklärte Polizeisprecher Roman Rüeg die aufwändigen Einsätze. Ilana sei nicht ganz so friedlich gewesen, wie es auf Fotos den Anschein habe.
Der Pächter des Tiers teilt die Einschätzung der Polizei. Weil er weiteren Ärger mit dem Hochlandrind befürchtete, entschied er, es nach Hause zu seinem Besitzer im Zürcher Oberland zu schicken. Anstatt den Ausblick auf den majestätischen Piz Bernina zu geniessen, muss sich Ilana nun mit dem Bachtel begnügen.