In Italien haben in 148 Gemeinden Bürgermeister-Stichwahlen begonnen. 4,2 Millionen Wähler sind zu dem Urnengang aufgerufen. Die in Rom regierende Demokratische Partei (PD) um Premier Matteo Renzi, die als klare Siegerin der EU-Parlamentswahlen in Italien vor zwei Wochen hervorgegangen war, hofft auf einen weiteren Erfolg.
Die Kandidaten der populistischen Fünf Sterne-Bewegung um den Starkomiker Beppe Grillo streben dagegen eine Revanche nach dem für sie enttäuschenden Ergebnis der EU-Wahlen an. Die «Grillini» waren dabei nur auf 21 Prozent gekommen. Das war lediglich die Hälfte der Stimmen, die Renzis PD erobert hatte.
Beim ersten Wahlgang der Kommunalwahlen in 4106 italienischen Gemeinden vor zwei Wochen war der «Renzi-Effekt» klar spürbar. In sieben der 27 Provinzhauptstädten, in denen am 25. Mai gewählt wurde, setzten sich Bürgermeister aus Koalitionen mit Renzis PD beim ersten Wahlgang durch. Mitte-rechts-Koalitionen siegten in lediglich zwei Städten.
Die Ergebnisse der Kommunalwahlen enttäuschten die Fünf-Sterne-Bewegung nicht weniger als jene der EU-Wahl. Zwar schafften Grillo-Bürgermeisterkandidaten in elf Provinzhauptstädten den Zugang zur Stichwahl, ihre Erfolge lagen jedoch deutlich unter den Erwartungen.
Nun stellen sich in Gemeinden mit mehr als 15’000 Einwohnern die beiden bestplatzierten Kandidaten vom ersten Wahldurchgang am 25. Mai den Wählern.
Die seit 7 Uhr geöffneten Wahllokale schliessen um 23 Uhr. Mit Wahlergebnissen ist am Montag zu rechnen. Auf Sizilien wird auch am Montag von 7 bis 15 Uhr gewählt. Zu den grössten am Urnengang beteiligten Städten zählen Padua, Bergamo, Modena, Livorno, Perugia und Bari.