Bürgerverbände schlagen wegen Krebs bei Kindern in Kampanien Alarm

Bürgerverbände schlagen wegen zahlreicher Krebsfälle unter Kindern in der von der Mafia kontrollierten Gegend in Kampanien Alarm. Schuld ist laut italienischem Gesundheitsinstitut die illegale Müllentsorgung.

Brennender Abfall in Neapels Strassen. (Archiv) (Bild: sda)

Bürgerverbände schlagen wegen zahlreicher Krebsfälle unter Kindern in der von der Mafia kontrollierten Gegend in Kampanien Alarm. Schuld ist laut italienischem Gesundheitsinstitut die illegale Müllentsorgung.

«Allein in den vergangenen drei Wochen sind acht Kinder im Alter zwischen sieben Monaten und elf Jahren einem Tumor erlegen», sagte eine Sprecherin des Komitees der «Opfer des Feuerlands».

Mit «Feuerland» (Terra dei Fuochi) ist die Region zwischen Neapel und der Stadt Caserta gemeint, in dem die sogenannte Öko-Mafia riesige Mengen von Haushalts- und Industriemüll sowie Sonderabfall illegal ablagert und verbrennt – mit gravierenden Folgen für die Bewohner. Das Geschäft mit der Abfallentsorgung wird von einigen einflussreichen Clans der Camorra beherrscht.

Wegen der Entsorgung von Giftmüll sei die Zahl der Tumorerkrankungen in den vergangenen Jahren besonders stark gestiegen, hatte das Gesundheitsinstitut im Januar bekanntgegeben.

Die krankheitserregenden Folgen der Umweltmisere betreffen auch Erwachsene, die häufiger als in anderen Teilen Italiens an Magen-, Leber-, Nieren- und Lungentumor erkranken, berichteten Experten. Schätzungen zufolge wurden in den Jahren 1991 bis 2013 rund zehn Millionen Tonnen Industrieabfall in dem Landstrich verbrannt, obwohl offene Mülldeponien in der Europäischen Union verboten sind.

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