Ein Trupp Bewaffneter hat ein Verwaltungsgebäude in einem Nationalpark im US-Bundestaat Oregon besetzt – aus Protest gegen die Regierung im fernen Washington. Ein Dauerstreit um Land ist eskaliert.
Die Mitglieder einer Bürgerwehr und andere Aktivisten wollen dort so lange bleiben, «wie es nötig ist – Tage, Wochen, oder sogar noch länger», wie der Anführer der Gruppe, Ammon Bundy, dem Sender CNN am Sonntag in einem Telefoninterview sagte. Der örtliche Sheriff rief die Bevölkerung auf, sich von dem Gebäude fernzuhalten.
Entzündet hat sich der Protest an der Verurteilung von zwei Ranchern zu fünf Jahren Haft wegen Brandstiftung. Den beiden – Vater und Sohn – wurde laut Medienberichten angelastet, auf Land der Bundesregierung ein Feuer gelegt zu haben, um Spuren von Wilderei zu verwischen. Sie sollen sich am Montag im Gefängnis melden.
Bundy und seine Anhänger sprechen von «Machtmissbrauch» der Behörden. Sie sagen, die Rancher seien schlicht für ihre Weigerung bestraft worden, ihr Land an die Bundesregierung zu verkaufen.
Zunächst protestierten Milizionäre und Einwohner in der Stadt Burns mit einem Marsch, dann zog eine Gruppe von schätzungsweise mehreren Dutzend Bewaffneten zum Hauptquartier des entlegenen Malheur National Wildlife Refuge und besetzte es.
Bundy sagte in dem CNN-Interview, die Regierung nehme für sich Land und Ressourcen in Anspruch, die dem Volk gehörten, dieser «Missbrauch» müsse aufhören. Es sei Zeit, sich dagegen zu erheben.
Bundy ist der Sohn eines radikalen Ranchers aus Nevada, der 2014 Schlagzeilen machte: Er stand damals an der Spitze einer Gruppe von mehreren bewaffneten Viehzüchtern, die sich tagelang weigerten, ihre auf Regierungsland grasenden Herden abzuziehen.