Die Polizei in El Salvador hat im Zusammenhang mit den sogenannten «Panama Papers» die lokalen Büros der im Mittelpunkt der Enthüllungen stehenden Kanzlei Mossack Fonseca durchsucht. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Freitagabend mit.
Die Behörden hatten am Mittwoch Ermittlungen eingeleitet, um zu prüfen, ob von der Kanzlei oder ihren Kunden in El Salvador Gesetze gebrochen wurden. Es seien zahlreiche Computer beschlagnahmt worden, hiess es weiter.
Die Angestellten der Kanzlei hatten ihr Büro in der Hauptstadt San Salvador am Donnerstag verlassen. Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Manager habe dies mit dem Umzug des Büros begründet.
Örtlichen Medienberichten zufolge könnten die von der Finanzkanzlei gegründeten Briefkastenfirmen von ihren Kunden in El Salvador benutzt worden sein, um ohne Kenntnis der Behörden hunderttausende Dollar zu verschieben.
Die «Süddeutsche Zeitung» und ein Konsortium internationaler Medien hatten vor rund einer Woche über die Existenz von Zehntausenden Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler aus aller Welt ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Enthüllungen waren durch ein Datenleck möglich geworden.
Fonseca spricht von Hackerangriff
Der Mitbegründer der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama-Stadt, Ramon Fonseca, verteidigte unterdessen in einem Interview mit der deutschen «Bild»-Zeitung sein Geschäftsgebaren. «Wir gründen Firmen und Treuhandfonds. Das sind völlig legale Geschäfte. Und normale in einer Welt, in der niemand mehr Geschäfte unter dem eigenen Namen betreiben möchte.»
Zudem erklärte Fonseca, seine Kanzlei wisse, aus welchem Land der Hackerangriff auf die Dateien gekommen sei, dürfe es aber nicht sagen: «Wir wurden gehackt, von einem Computer aus Übersee. Ich möchte weitere Nachforschungen über die Täter nicht gefährden.»