Der zur LVMH-Gruppe gehörende Uhrenhersteller Bulgari wird eine seiner beiden Produktionsstätten in La Chaux-de-Fonds per Mitte Juli schliessen.
Um die Wechselkursschwankungen aufzufangen, sollen auch die Preise in Japan und Australien angehoben werden, sagte Bulgari-Generaldirektor Jean-Christophe Babin gegenüber der Finanznachrichtenagentur AWP.
Das Unternehmen will nun seine Produktion von Uhrwerken im waadtländischen Le Sentier konzentrieren. «Die Verschiebung erlaubt es, die Produktionskosten zu reduzieren und weiter in die Entwicklung zu investieren», bestätigte Babin entsprechende Informationen des Regionalradios RTN. Von den rund 20 Angestellten der Fabrik in La Chaux-de-Fonds müssen deren sieben mit einer Entlassung rechnen.
Im Gegensatz zum Trend im Schweizer Uhrensektor hat die LVMH-Tochter in den ersten fünf Monaten des Jahres den Umsatz und die Volumen zweistellig steigern können. Dieses Wachstum werde auch für das Gesamtjahr erwartet. «Im Moment stehen alle Signale auf Grün», sagte der CEO.
Er erklärte das Wachstum damit, dass der Uhrenhersteller nicht von einem bestimmten Markt abhängig sei: «Unsere fünf Hauptmärkte China, Japan, Mittlerer Osten, Europa und Nordamerika sind ziemlich ausgeglichen.» Europa werde 2015 wohl eine der dynamischsten Märkte, dies dank Touristeneinkäufen. «Die Euro-Schwäche wirkt sich hier günstig aus.»
Um die Wechselkursbewegungen aufzufangen, wird Bulgari seine Preise per Anfang Juni in Japan und Australien erhöhen. In der Eurozone seien die Preise bereits um 8 Prozent angehoben worden, sagte Babin. Die Preiserhöhung seien aber nicht genug, um die Margen zu halten – deshalb müsse man die Produktion rationalisieren und die Produkte weiterentwickeln.
Gemäss einer Schätzung der Bank Vontobel hat Bulgari 2014 einen Umsatz von rund 1,3 Mrd. Euro erzielt. In der Schweiz arbeiten rund 380 Personen für das Unternehmen.