Bulgarien entscheidet in Stichwahl über neuen Staatschef

In Bulgarien entscheidet eine Stichwahl am kommenden Sonntag über den künftigen Staatschef. Der Kandidat der bürgerlichen Regierung, Rossen Plewneliew (GERB), gewann zwar die erste Runde am Sonntag, doch er verfehlte die notwendige absolute Mehrheit.

Er liegt nach der ersten Runde in Führung: Präsidentschaftskandidat Rossen Plewneliew (Bild: sda)

In Bulgarien entscheidet eine Stichwahl am kommenden Sonntag über den künftigen Staatschef. Der Kandidat der bürgerlichen Regierung, Rossen Plewneliew (GERB), gewann zwar die erste Runde am Sonntag, doch er verfehlte die notwendige absolute Mehrheit.

Der bisherige Regionalminister erhielt 39,8 Prozent der Stimmen, teilte die Zentrale Wahlkommission (ZIK) am Montag mit, nachdem gut 87,5 Prozent der Wahlurnen ausgezählt wurden. Plewneliew wird bei der Stichwahl gegen den früheren sozialistischen Aussenminister Iwajlo Kalfin (29,1 Prozent) antreten.

Ministerpräsident Bojko Borissow hatte den Sieg Plewneliews in der ersten Runde bereits in der Wahlnacht als ein „Vertrauensvotum für seine Regierung“ gelobt.

Die als Unabhängige angetretene ehemalige EU-Kommissarin Meglena Kunewa erreichte 14 Prozent der Stimmen, die übrigen Stimmen verteilten sich auf mehrere Mitbewerber. Die Wahlbeteiligung war mit nicht einmal 50 Prozent äusserst niedrig.

Kompliziertes Prozedere

Das Endergebnis verzögert sich wegen der ausserordentlich komplizierten Abstimmung, die zu einer Verlängerung des Wahltages geführt hatte.

Bei den gleichzeitig abgehaltenen Kommunalwahlen verteidigte die GERB-Partei des konservativen Regierungschefs Boris Borissow den Bürgermeisterposten in der Hauptstadt Sofia sowie in den Städten Burgas, Gabrowo und Dobritsch. In Sofia wurde die amtierende Bürgermeisterin Jordanka Fandakowa (GERB) schon im ersten Wahlgang wiedergewählt.

Die ersten Wahlen nach dem EU-Beitritt Bulgariens 2007 galten als wichtiger Test für die konservative Regierung. Der amtierende Präsident Georgi Parwanow durfte nach zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht noch einmal kandidieren. Begleitet wurden die Wahlen von Hinweisen auf Stimmenkauf und Manipulation. 6,9 Millionen Menschen waren zur Wahl aufgerufen.

Begleitet wurden die Wahlen von Hinweisen auf Stimmenkauf und Manipulation. Die Vorwürfe „untergraben das öffentliche Vertrauen in den Wahlprozess“, konstatierte der Chef der OSZE-Beobachtermission Vadim Zhdanovic in Sofia.

Nächster Artikel