Impfungen, die von der Krankenkasse bezahlt werden, sollen künftig von der Franchise ausgenommen werden. Der Bund hält trotz Kritik an dieser Idee fest. Sie wird nun im Detail geprüft. Pro Jahr würden Kosten von knapp 4 Millionen Franken entstehen.
Die Ausnahme der Impfungen von der Franchise ist Bestandteil der nationalen Impfstrategie, die der Bundesrat am Mittwoch verabschiedet hat. Die Idee hatte in der Anhörung für Kritik gesorgt – vor allem wegen der schwer abschätzbaren Kosten.
Ziel der neuen Strategie ist es, die Bevölkerung besser über den Nutzen von Impfungen aufzuklären. Hier sind insbesondere Ärztinnen und Apotheker gefragt. Ferner sollen ein gutes Impfangebot gewährleistet und das Engagement der zuständigen Akteure gefördert werden. Unter anderem ist vorgesehen, dass Eltern für das Impfen sensibilisiert werden, wenn sie ihr Kind in einer Tagesstätte anmelden.
Mehr Details dieses Jahr
Was die Franchisen anbelangt, so wird das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Befreiung nun vertieft prüfen, wie ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda präzisiert. Die Befreiung dürfte der Gemeinschaft rund 3,9 Millionen Franken Mehrkosten pro Jahr verursachen. Das BAG will deshalb nach der Erstellung eines Umsetzungsplans der Impfstrategie bei der Eidgenössischen Kommission für allgemeine Leistungen und Grundsatzfragen einen Antrag auf Franchisebefreiung stellen.
Dann soll die Kommission ihre Empfehlungen an den Innen- und Gesundheitsminister weiterleiten, der darüber entscheiden wird. Der gesamte Prozess dürfte laut BAG voraussichtlich rund ein Jahr dauern.
Die nationale Strategie ist ein Teil der Strategie «Gesundheit 2020» des Bundesrates. Sie hat unter anderem zum Ziel, der Bevölkerung Gesundheitsschutz auf hohem Niveau sicherzustellen. Der Plan zur Umsetzung der Massnahmen der Impfstrategie soll im laufenden Jahr erstellt werden.