Das Kraftwerk Eglisau-Glattfelden (KWE) kann Anfang Februar 2012 seine jährliche Stromproduktion um 25 Prozent auf rund 306 Millionen Kilowattstunden steigern. Der Bund hat die dazu nötige Bewilligung erteilt.
Für die erhöhte Stromproduktion steht eigentlich seit längerer Zeit alles bereit. Die neuen Turbinen im Maschinenhaus sind bereits in Betrieb, die höhere Nutzwassermenge durfte bis jetzt aber nicht für die Stromproduktion genutzt werden.
Wie das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am Dienstag mitteilte, wird die dazu nötige Bewilligung nun aber erteilt. Das Land Baden-Württemberg D sowie die betroffenen Kantone Aargau, Schaffhausen und Zürich hätten der Bewilligung zugestimmt.
Bei dieser Bewilligung handelt es sich um eine nachträgliche Baubewilligung, gegen die noch bis Februar Rekurs eingelegt werden kann. Nachträglich ist sie deshalb, weil der Bund im Dezember 2005 dem KWE erlaubt hatte, mit den Arbeiten zu beginnen, ohne die Bewilligung abwarten zu müssen.
Kraftwerk soll kein Fisch-Hindernis sein
Wie eine Sprecherin des UVEK auf Anfrage sagte, ist dieses Vorgehen üblich, wenn ein Projekt unbestritten ist und keine Einsprachen vorliegen. Dies sei beim Ausbau des KWE der Fall gewesen.
In Sachen Ökologie haben gemäss UVEK einvernehmliche Lösungen gefunden werden können. Damit der durch das Kraftwerk unterbrochene Geschiebetransport wieder in Gang kommt, setzen die Schweiz und das Land Baden-Württemberg auf ein „Kiesumlagerungs-Konzept“.
Dies beinhaltet, dass der Kies, der sonst auf natürlichem Weg flussabwärts geschwemmt wird, mit Baggern flussabwärts transportiert wird. Geplant ist zudem ein verbesserter Fischpass, den die Tiere flussaufwärts überwinden können, damit das KWE nicht zum unüberbrückbaren Hindernis wird.