Der Bund muss den Nachwuchs-Leistungssport mit zusätzlichen 15 Millionen Franken pro Jahr fördern. Das verlangt das Parlament. Damit will es den Aktionsplan Sportförderung des Bundesrats korrigieren, der keine Mittelerhöhung vorsieht.
Nach dem Ständerat stimmte am Donnerstag auch der Nationalrat mit 146 zu 21 Stimmen bei 4 Enthaltungen einer entsprechende Motion seiner Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) zu. Der Ständerat hatte einen gleichlautenden Vorstoss seiner eigenen Kommission bereits gutgeheissen.
Damit ist die Motion überwiesen und der Bundesrat wird beauftragt, im Voranschlag 2018 sowie in den folgenden Finanzplanjahren bis 2019 zusätzliche 15 Millionen Franken einzustellen.
Der Bundesrat hatte sich gegen eine Mittelaufstockung ausgesprochen. Die Lage der Bundesfinanzen liessen eine solche derzeit nicht zu, begründete er seine Ablehnung.
Die beiden Kommissionen verwiesen auf den Beitrag in gleicher Höhe, den die Kantone auf Betreiben des Bundes leisten müssten. Das Geld der Kantone stammt aus den Erträgen von Swisslos und der Loterie romande. Dass der Bundesrat seinen Teil nicht einhalten wolle, sei «unhaltbar». Die Kantone würden ihren Teil ab 2020 wieder streichen, sollte der Bund dieser Forderung nicht nachkommen, drohten sie.
Wichtige Sportförderung
Wie zuvor schon im Ständerat erhielt das Anliegen im Nationalrat Unterstützung von Links bis Rechts.
«Die Wissensvermittlung ist zentral in jeder Sportlerkarriere», sagte Kommissionssprecherin Christine Bulliard-Marbach (CVP/FR). So gebe beispielsweise Didier Cuche sein Wissen an den Ski-Nachwuchs weiter. Doch dieser Wissenstransfer habe seinen Preis.
«Hier geht es um ein Investment in den zukünftigen Leistungssport», sagte Christian Wasserfallen (FDP/BE).
Mit der Motion will das Parlament den Aktionsplan «Gesamtschau Sportförderung» korrigieren, der je ein Konzept zur Breitensport-, Leistungssport- und zur Immobilienentwicklung enthält. Der Aktionsplan war im letzten Herbst verabschiedet worden und wurde vom Ständerat bereits zur Kenntnis genommen.
Er ist die Antwort des Bundesrats auf eine Motion der Bildungskommission des Nationalrats vom Mai 2013. Diese forderte gegen den Willen des Bundesrats eine Vorlage zur konkreten Förderung von Breiten-, Nachwuchs- und Leistungssport.
Der Aktionsplan sieht mehr Mittel für J+S vor. Zudem soll die Infrastruktur in Magglingen BE und Tenero TI ausgebaut werden. Der Leistungssport hingegen soll im bisherigen Rahmen gefördert werden.