Bund nimmt Mediapulse-Messsystem für TV-Nutzung in Schutz

Der Bund hat nichts am neuen Messsystem für die Erhebung der TV-Nutzungsdaten auszusetzen. Aus Sicht des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) sollten die derzeit blockierten Nutzungsdaten publiziert werden.

Der Bund hat nichts am neuen Messsystem für die Erhebung der TV-Nutzungsdaten auszusetzen. Aus Sicht des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) sollten die derzeit blockierten Nutzungsdaten publiziert werden.

Die Datenerhebung halte die gesetzlichen Grundanforderungen der Wissenschaftlichkeit ein, hielt das UVEK am Donnerstag fest. Das von mehreren TV-Sendern kritisierte System sei gesetzeskonform. Zu diesem Schluss komme das Departement in seinem Aufsichtsentscheid aufgrund der vorliegenden Informationen. Dazu gehören laut Entscheid die Gutachten, welche die Stiftung Mediapulse in Auftrag gegeben hatte.

Diese Gutachten enthalten allerdings auch Empfehlungen für punktuelle Verbesserungen, welche Mediapulse in einem Massnahmenplan zusammen mit Anregungen aus der Branche umsetzen will. Dass es zu Anpassungen im Bereich der Feinjustierung kommt, begrüsst auch das UVEK. Es verpflichtet den Mediapulse-Verwaltungsrat, den Plan umzusetzen und das UVEK über die Arbeiten monatlich zu informieren.

Trotz Verbesserungsmöglichkeiten gibt es aber für das UVEK keinen Grund, die Daten zurückzuhalten. «Aus Sicht des UVEK sollten die mit dem neuen System erhobenen Daten deshalb weitergegeben, publiziert und dem Markt zur Verfügung gestellt werden können», heisst es im Entscheid. Das UVEK räumt aber ein, dass es die Qualität der Daten nicht im Einzelnen überprüft hat.

Aktiv geworden ist das UVEK als Aufsichtsbehörde aus eigenem Antrieb, weil mehrere TV-Sender das Erhebungssystem harsch kritisieren und bis heute die Publikation der Nutzungsdaten gerichtlich verhindern. Zehn Regionalfernsehsender kündigten gar ihre Verträge.

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