Das Staatssekretariat für Migration (SEM) geht davon aus, dass im laufenden Jahr in der Schweiz insgesamt rund 30’000 Asylgesuche eingehen. Das wären 10’000 weniger als im vergangenen Jahr.
Das steht in einem Brief, den Staatssekretär Mario Gattiker am Donnerstag an die kantonalen Justiz- und Polizei- sowie die Sozialdirektoren geschickt hat. Im Schreiben, das der Nachrichtenagentur sda am Freitag vorlag, werden auch andere mögliche Szenarien genannt.
Unvorhergesehene Entwicklungen seien nach wie vor nicht ausgeschlossen, schreibt Gattiker. Deshalb seien die Arbeiten rund um die Notfallplanung unbedingt weiter voranzutreiben.
Reserve eingeplant
Als wahrscheinlichstes Szenario betrachtet das SEM ein Total von rund 30’000 Asylgesuchen (+/-3000). Denkbar seien aber weiterhin auch Entwicklungen mit bis zu 41’000 Asylgesuchen, heisst es im Brief. Die operative Planung lege das SEM auf 35’000 Gesuche aus.
Zu Jahresbeginn hatte der Bund noch damit gerechnet, dass 2016 etwa 40’000 Asylgesuche gestellt würden, gleich viele wie im Vorjahr. Für das Jahr 2017 sei noch keine verbindliche Prognose möglich, heisst es im Brief.
Keine Beruhigung
Als erste Schätzung geht das SEM für das nächste Jahr derzeit von rund 25’000 bis 30’000 neuen Asylgesuchen aus. Ein plötzlicher starker Anstieg der Zahlen könne aber auch für 2017 nicht ausgeschlossen werden, hält es fest.
Gattiker geht im Brief an die Kantone auch auf die Lage an der Südgrenze ein. Die Situation rund um die Migrationsroute von Norditalien in Richtung Südschweiz bleibe angespannt, schreibt er. Von einer Beruhigung der Lage könne deshalb nicht gesprochen werden.