Mehrere Krankenkassen haben bei ihrem Internetauftritt geschummelt, um kranke und ältere Menschen abzuschrecken. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die betroffenen Kassen ermahnt und sie aufgefordert, ihre Websites anzupassen.
Das BAG hatte im Oktober die Websites von allen Krankenkassen unter die Lupe genommen. Dabei stellte es fest, dass mehrere Krankenkassen auf ihren Internetauftritten Tricks anwandten, um Alte und Kranke von sich fernzuhalten, wie Radio SRF am Donnerstagmorgen berichtete.
BAG-Sprecherin Michaela Kozelka bestätigte auf Anfrage, dass das BAG bei «einigen wenigen Versicherern» interveniert habe, weil die rechtlichen Anforderungen nicht eingehalten worden seien. Konkret kam es laut Kozelka etwa vor, dass nicht alle Angebote angezeigt wurden – dass also zum Beispiel die tiefste Franchise gar nicht gewählt werden konnte.
«Die andere Methode war, bei Versicherten, die eine niedrige Franchise verlangten und älter sind, Warnhinweise anzubringen», sagte BAG-Vizedirektor Oliver Peters gegenüber Radio SRF. Sobald eine ältere Person ihren Jahrgang eingab, erschien beispielsweise der Hinweis, Behandlungen vergüte die Kasse nur mit grosser Verspätung.
Welche Krankenkassen zu diesen Tricks griffen, gibt das BAG nicht bekannt, wie Kozelka sagte. Das BAG habe die betroffenen Kassen ermahnt und dazu aufgefordert, ihre Homepage anzupassen. Inzwischen seien diese Korrekturen gemacht worden.