Der Bund sucht derzeit einen Käufer für das älteste römische Amphitheater der Schweiz: Dieses steht im ehemaligen Vindonissa, dem heutigen Windisch im Kanton Aargau. Historische Bauten zu pflegen sei keine Kernkompetenz des Bundes, heisst es zur Begründung.
Daher werden nun erst der Kanton und die Gemeinde gefragt, ob sie das Amphitheater kaufen wollen. Zeigen sie kein Interesse, kommt es zu einer Ausschreibung. Dann könnte theoretisch auch ein Privater das Theater, das die Römer einst für Zirkus- und Gladiatorenspiele nutzten, kaufen.
Dies sagte Jonas Spirig vom Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung «Blick».
Allerdings könnte einen Privaten der Aufwand, den das Amphitheater verursacht, abschrecken: Ein Käufer müsse garantieren können, dass er für den Unterhalt, die Sanierung und den Erhalt des Kulturgutes sorge, sagte Spirig.
Normalerweise seien solche Kulturgüter im Besitz der Kantone, sagte Spirig. Es gebe jedoch Bauten, die aus historischen Gründen dem Bund gehörten. Darunter fällt auch das Amphitheater, das der Bund vor einigen Jahren für knapp fünf Millionen Franken restaurieren liess.
Der Entscheid das Amphitheater zu verkaufen, sei bereits 2009 gefallen. Dies im Rahmen einer Aufgabenüberprüfung des Bundes. Auch die Ruine Rotzberg im nidwaldischen Ennetmoos soll verkauft werden. Über diese verhandelt der Bund derzeit mit dem Kanton Nidwalden.
Bereits unter den Hammer ist das Schloss Wildegg gekommen. Dieses hatte der Bund 2012 für einen Franken an den Kanton Aargau verkauft. Der tiefe Kaufpreis erklärt sich durch die schwere Bürde für Unterhalt und Sanierung.