Für das Nationalstrassennetz fallen jährliche Stromkosten von rund 24 Millionen Franken an. Ein grosser Teil entfällt auf die Beleuchtung in Tunneln. Mit einer Hightech-Farbe sowie die Umrüstung auf LED-Leuchten verspricht sich der Bund Einsparungen.
Im Tunnel Tellsplatte in der Innerschweiz hat das Bundesamt für Strassen (Astra) einen ersten „vielversprechenden“ Test mit LED-Leuchten durchgeführt. Sprecher Thomas Rohrbach bestätigte eine entsprechende Meldung in der Zeitung „Zentralschweiz am Sonntag“.
Rohrbach will das Ergebnis aber nicht überbewerten, handle es sich doch um einen kurzen Tunnel. Aussagekräftigere Erkenntnisse verspreche man sich von der Umfahrung Lungern, die im Jahr 2012 in Betrieb geht. Die rund 3,5 Kilometer lange Röhre wird gemäss Rohrbach ein „energiearmer Tunnel“.
Neben der Ausstattung mit LED-Beleuchtung werden die Wände mit einer auf Nanotechnologie basierenden Farbe gestrichen. Bisher verschmutzten hell gestrichene Tunnels innerhalb kurzer Zeit, der Effekt der „passiven Beleuchtung“ wurde so zunichte gemacht. Das neue Farbgemisch hingegen ist schmutzabweisend.
Nicht auf Kosten der Sicherheit
Das Astra befinde gestützt auf die Ergebnisse darüber, wie mit den restlichen 222 Tunnels verfahren werde, sagte Rohrbach. Voraussichtlich 2013 wisse man, ob tatsächlich kein grosser Reinigungsaufwand anfalle und sich die LED-Beleuchtung im langfristigen Betrieb bewähre.
Alleine für den Gotthard-Strassentunnel fallen laut Rohrbach jährliche Stromkosten von vier Millionen Franken an. Ein Grossteil davon entfalle aber auf die Lüftung, die mehrmals pro Jahr abgeschaltet und wieder hochgefahren werde.
„Wir sind sehr interessiert daran, die Stromkosten zu senken“, sagte Rohrbach. Dadurch würden Gelder für andere Bereiche frei. Wichtig sei, dass die Effizienzsteigerung nicht mit Abstrichen bei der Sicherheit einhergehe. Ausserdem sei noch nicht klar, ob sich die Umstellung auf die LED-Beleuchtung wirtschaftlich rechne, wenn die Umrüstungskosten miteinbezogen werden.