Bundeshaus erstrahlt in den Farben Frankreichs

Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Terroranschläge in Frankreich ist am Abend das Bundeshaus in Bern in den Farben der Tricolore beleuchtet worden. Mehrere hundert Menschen gaben auf dem Bundesplatz ihrer Anteilnahme Ausdruck.

Während 45 Minuten erstrahlte das Bundeshaus in den Farben der französischen Trikolore (Bild: sda)

Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Terroranschläge in Frankreich ist am Abend das Bundeshaus in Bern in den Farben der Tricolore beleuchtet worden. Mehrere hundert Menschen gaben auf dem Bundesplatz ihrer Anteilnahme Ausdruck.

Von den Anwesenden sprachen viele Französisch. Einige trugen Frankreich-Fahnen mit sich herum, andere zündeten zur Form eines Eifelturms ausgelegte Teelichter oder Grabkerzen an. Auch Blumen wurden niedergelegt.

Als das Schweizer Parlamentsgebäude um 18.00 Uhr in den Farben Blau, Weiss und rot erschien, applaudierten die Menschen auf dem Platz. Jemand stimmte die Marsaillaise an, dann war alles wieder ruhig. Viele Passanten blieben stehen, hielten inne und gingen dann wieder ihres Weges.

In den Farben der Trikolore

Weltweit wurden in den letzten Tagen markante Gebäude in den französischen Nationalfarben Blau, Weiss und Rot beleuchtet, etwa das Brandenburger Tor in Berlin, das One World Trade Center in New York oder das Opernhaus in Sydney.

Das Bundeshaus wurde auf Initiative von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Nationalratspräsident Stéphane Rossini und Ständeratspräsident Claude Hêche angestrahlt. In einem Kondolenzschreiben an ihre beiden französischen Ratskollegen verurteilten Rossini und Hêche die «abscheulichen Terrorakte von Paris».

Diese seien Angriffe auf die Grundwerte und die Freiheit der Gesellschaft. Die Trauer Frankreichs mache die Schweiz und ihre Bevölkerung tief betroffen, seien die beiden Völker doch seit jeher historisch, kulturell und gesellschaftlich eng verbunden.

Nach den Terrorangriffen in Paris wurde die Beflaggung am Berner Bundeshaus am Samstag auf Halbmast gesetzt. Diese wird bis zum Ende der dreitägigen Staatstrauer in Frankreich beibehalten, also bis am Dienstagabend, wie Jonas Spirig vom Bundesamt für Bauten und Logistik auf Anfrage sagte.

Schweigeminute

Einem Aufruf zu einer Schweigeminute folgten am Mittag in Bern hingegen nur wenige. In den Strassen der Berner Innenstadt ging es gewohnt geschäftig zu, wie eine sda-Korrespondentin beobachtete. Um 12 Uhr hielten teilweise Busse und Trams kurz an. Auch vereinzelte Passanten hielten inne.

Einzig auf dem Bundesplatz kam es zu einer kleinen Menschenansammlung. Mehr als 50 Menschen gruppierten sich dort um ein Herz aus Kerzen. Manche Leute lagen sich in den Armen.

In den Tagen seit den Attentaten in Paris ist es in Bern zu verschiedenen, kleineren Trauerbekundungen gekommen. Auf dem Bundesplatz wurden etwa Kerzen angezündet und vor der Französischen Botschaft in Bern Blumen niedergelegt.

Trams und Busse blieben stehen

In Basel fanden sich vor dem Rathaus rund 60 Personen ein. Im Beisein des Basler Regierungspräsidenten Guy Morin und des Vizestaatsschreibers Marco Greiner gedachten sie der Opfer der Anschläge von Paris. Die Basler Verkehrs-Betriebe liessen Trams und Busse kurz stehenbleiben.

Der Regierungsrat lud die Bevölkerung in einer Mitteilung zur Teilnahme an der europaweiten Schweigeminute ein. Ein Blick in einige Strassen Basels zeigte zur Mittagszeit jedoch, dass offenbar viele Menschen von der Schweigeminuten nichts wussten und nicht stehen blieben.

Universität Zürich gedenkt

Der Zürcher Kantonsrat eröffnete seine Sitzung vom Montag mit einer Schweigeminute für die Opfer der terroristischen Anschläge in Paris. Mit der gemeinsamen Stille gedachten die Ratsmitglieder den getöteten Menschen und sprachen den Angehörigen ihre Anteilnahme aus.

An der europaweiten Schweigeminute beteiligte sich auch die Universität Zürich. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern der Anschläge und ihren Angehörigen, aber auch bei den Studierenden und unseren Kolleginnen und Kollegen an den französischen Universitäten», schrieb Rektor Michael Hengartner in einem internen Mail.

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