Die vier bundesnahen Unternehmen SBB, Post, Swisscom und Skyguide wollen ihren Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss im Zuge der Energiestrategie 2050 weiter reduzieren. Gemeinsam mit Bundesrätin Doris Leuthard präsentierten die Konzernchefs konkrete Massnahmen.
„Um den Ausstieg aus der Atomenergie zu schaffen, ist ein Umdenken unumgänglich“ sagte Leuthard am Montag vor den Medien in Bern. Wie ein solches Umdenken funktionieren könnte, zeigte sie anhand der vier bundesnahen Betriebe SBB, Post, Swisscom und Skyguide.
Sie sei stolz auf diese „Vorbilder, die bei der Energiewende demonstrativ den Lead übernehmen“, sagte Leuthard. Wie alle vier anwesenden Konzernchefs betonten, diene eine verbesserte Energieeffizienz nicht primär dazu, dem Bundesrat zu gefallen, sondern müsse sich vor allem auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnen.
Beispielsweise bei der SBB hilft Energiesparen auch, die Kosten zu senken. Denn der Bedarf an Bahnstrom wird in den nächsten Jahren wegen der wachsenden Mobilität weiter zunehmen: Bis zum Jahr 2030 werde der Stromverbrauch der SBB um rund 25 Prozent steigen, sagte Konzernchef Andreas Meyer. Dennoch will die SBB bis 2025 komplett auf erneuerbare Energie umsteigen.
Atomenergie wegsparen
Dabei will das Bahnunternehmen den Anteil Atomenergie, den es heute bezieht, wegsparen. Diese 600 Gigawattstunden entsprechen dem Stromverbrauch der Stadt Winterthur. Zusätzliche Energie will die SBB aus der Wasser- und Windkraft schöpfen. Sie wird ihre bestehenden Wasserkraftwerke erneuern und ausbauen. Gleichzeitig soll die Energie effizienter genutzt werden.
Dazu gehöre auch die Lenkung der Pendlerströme, sagte Meyer. Wenn es gelinge, die Passagiere besser auf den ganzen Tag zu verteilen, brauche es zu den Pendlerzeiten weniger Züge und Strom.
Effizienz macht konkurrenzfähig
Auch die Swisscom muss ihre Energieeffizienz steigern, wenn sie konkurrenzfähig bleiben will, wie Konzernchef Carsten Schloter sagte: „Vergleichen Sie einmal die Leistungen, die ein Privatkunde vor zehn Jahren bezog mit den vielen Leistungen von heute.“
Ohne Effizienzmassnahmen würde der Stromverbrauch gemäss Schloter in den nächsten Jahren um rund 30 Prozent steigen. Denn die Nachfrage nach schnelleren Verbindungen steige weiter an.