Ein Ziel der Energiestrategie des Bundesrats ist die Senkung des Energieverbrauchs. Die Bundesverwaltung und die bundesnahen Betriebe sollen mit gutem Beispiel vorangehen. Mit Energieministerin Doris Leuthard unterzeichneten sie am Donnerstag eine Absichtserklärung.
Darin bekräftigten die bundesnahen Betriebe ihren Willen, ihre Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2006 zu steigern. Dieses Ziel hatte der Bundesrat in seiner Botschaft zur Energiestrategie 2050 festgelegt. Der Nationalrat hätte die Debatte zu der Vorlage am Donnerstag aufnehmen wollen, verschob den Diskussionsbeginn aber aus Zeitgründen auf Montag.
Zu den Massnahmen, die die Akteure gemeinsam festgelegt haben, gehören unter anderem solche im Gebäudebereich: Es soll nur noch energieeffiziente Beleuchtung eingesetzt werden. Auch bei der Mobilität haben die «Energie-Vorbilder» Potenzial zum Energiesparen erkannt. So sollen die Mitarbeitenden vermehrt zuhause arbeiten können und Anreize zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs erhalten.
Neben Leuthard haben am Donnerstag die Chefs von SBB, Post, Swisscom, Skyguide sowie der Präsident des ETH-Rats ihre Unterschrift unter die Absichtserklärung gesetzt. Zusammen sind sie für rund zwei Prozent des Energieverbrauchs in der Schweiz verantwortlich.
Post setzt auf Elektroroller
Die SBB hatte bereits früher angekündigt, bis 2025 nur noch mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen fahren zu wollen. Mit einer energiesparenden Fahrweise und energieeffizienterem Rollmaterial sollen zudem insgesamt 600 Gigawattstunden Energie eingespart werden – dies entspricht einem Fünftel des für 2025 prognostizierten Jahresverbrauchs.
Die Post will durch den Einsatz von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb wie Elektrorollern Energie sparen. Ausserdem sollen die Zustell-Touren besser geplant werden. Die Swisscom wiederum verspricht sich vom neuen Rechenzentrum in Bern-Wankdorf eine bessere Energieeffizienz.
Auf gutem Weg
Die Bundesverwaltung sowie die bundesnahen Betriebe sind auf gutem Weg, die angestrebte Steigerung der Energieeffizienz um 25 Prozent zu erreichen: Seit 2006 hätten die Akteure ihre Energieeffizienz um 17,3 Prozent gesteigert, hiess es am Donnerstag in Bern.
Bereits über dem Ziel liegt die Bundesverwaltung mit 26 Prozent, leicht darunter die Swisscom mit 24,5 Prozent. Die SBB steigerte ihre Energieeffizienz seit 2006 um rund 14 Prozent.
Das heisst aber nicht, dass in dieser Zeitspanne auch der absolute Energieverbrauch zurückgegangen ist. So verbraucht die SBB heute mehr Energie als noch vor acht Jahren.
Die Effizienz wird nicht aufgrund des absoluten Energieverbrauchs berechnet, sondern anhand von individuellen Bezugsgrössen. So kann ein Akteur seine Effizienz auch bei einer Zunahme des absoluten Verbrauchs steigern – sofern seine Organisation ein Wachstum verzeichnet.