Bundespräsident Ueli Maurer hat am Donnerstag den 83. Internationalen Automobilsalon in Genf eröffnet. Der Verteidigungsminister zog dabei augenzwinkernd einen Vergleich zwischen dem Kauf eines Autos und dem Kauf eines Kampfflugzeugs.
In der Schweiz verhalte es sich mit Autos ein wenig wie mit Kampfflugzeugen: Man stelle sie hier nicht her, sagte Maurer in seiner Eröffnungsrede vor geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft.
„Nach dieser Woche kann ich Ihnen sagen, dass es viel einfacher ist, ein Auto zu kaufen, als ein Flugzeug“, sagte Maurer. Am Dienstag hatte der Ständerat dem Kauf des Kampfflugzeugs Gripen zwar zugestimmt, aber überraschend kein Geld dafür freigegeben.
Das Auto spiegle auch die globalisierte Welt, sagte Maurer. Er sei mit einem deutschen Auto nach Genf gekommen, aber es sei ein japanisches, das ihn am Wochenende nach Hause bringe. Danach begab sich Maurer auf einen Rundgang durch den Automobilsalon.
Velofahren als Kompensation
Der Verteidigungsminister zeigte sich beeindruckt von den Modellen und dem technologischen Fortschritt. Beim Rundgang schaute er sich auch Autos mit Gas- und Elektroantrieb an. Ein ökologisches Auto will sich Maurer allerdings zurzeit nicht kaufen.
Er bevorzuge ein sportliches Auto und fahre viel Velo, das sei seine Art der Kompensation. Zum Kampfflugzeug sagte Maurer nach dem Rundgang, dass man wohl Erfolg haben werde. Dies werde aber noch viel Zeit beanspruchen.
Auf dem Weg durch die Halle traf der Tross mit dem Bundespräsidenten auf den neunfachen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb. Der Franzose und Maurer unterhielten sich kurz.
Nach seinem Rundgang traf er am Stand des Touring Club Schweiz (TCS) eine Gruppe Erstklässler aus der Genfer Gemeinde Grand-Saconnex. Wie die Kinder der Primarschulklasse streifte sich auch Maurer eine Sicherheitsweste über.
Trotz Krise alle Ausstellungsflächen vergeben
Der Präsident des Automobilsalons, Maurice Turrettini, wies darauf hin, dass trotz sehr unterschiedlichen Resultaten in der Autoindustrie alle Ausstellungsflächen reserviert worden seien. Das sei erfreulich.
Er wertete die als Beweis für die Wichtigkeit der Ausstellung während der Krise. Der Salon erlaube den Marken, der Öffentlichkeit die neusten Modelle und die fortschrittlichsten Technologien vorzustellen.
Unterschriftensammlung für Verkehrs-Initiative
Salon-Präsident Turrettini äusserte sich in seiner Eröffnungsrede auch zu aktuellen politischen Vorlagen. So lobte er die Initiative „Für eine faire Verkehrsfinanzierung“, deren Unterschriftensammlung am Dienstag begann.
Die Volksinitiative will dafür sorgen, dass Abgaben der Strassenbenützer ausschliesslich der Strasse zugutekommen. Er sei sich sicher, dass eine Mehrheit der Schweizer Besucher des Automobilsalons begeistert sei von diesem Anliegen.
Der Internationale Automobilsalon ist noch bis am 17. März geöffnet. Während elf Tagen werden auf dem Messegelände Palexpo beim Genfer Flughafen rund 700’000 Besucher erwartet. Am Salon sind 260 Aussteller aus 30 Ländern vertreten. Sie zeigen 130 Premieren.