Bundespräsident Ueli Maurer hat am Samstag an der internationalen Umweltkonferenz «Eco-Forum Global 2013» in China für eine nachhaltige Entwicklung geworben. Er sprach am vierten Tag seiner China-Reise zur Eröffnung des Forums in Guiyang in der Provinz Guizhou.
Maurer begrüsste das Publikum mit einem «nihao» und einem anschliessenden «Grüezi mitenand». Die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung zeigte der Bundespräsident anhand des 1876 erlassenen Bundesgesetzes über die Forstpolizei auf. Dieser Erlass wies zum ersten Mal auf die Gefahr der Abholzung hin und hatte zum Ziel, das Ökosystem langfristig zu schützen.
Seinerzeit sei das Gesetz gerade in Wirtschaftskreisen nicht auf offene Ohren gestossen, erklärte Maurer. Es sei nicht leicht gewesen, es durchzubringen, aber am Ende habe sich das langfristige Denken durchgesetzt. «Heute stehen wir in der Schuld unserer Vorfahren, die in ihrer Weitsicht das Problem erkannt haben», sagte Maurer.
Trinkwasserknappheit und Trockenheit sind laut dem Bundespräsidenten einige der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Es sei darum angebracht, in langen Zeiträumen zu denken und mutige aber für alle akzeptable Lösungen zu suchen.
Plattform für Kontakte
Das «Eco-Forum Global 2013» findet jährlich in der Hauptstadt von Guizhou statt – einer der am wenigsten entwickelten Provinzen Chinas. Es versteht sich als Denkfabrik, um die Umweltpolitik der chinesischen Regierung zu gestalten.
Für die Schweiz biete diese Plattform die Möglichkeit, mit der chinesischen Machtelite in Kontakt zu treten und auf deren politische Überlegungen in Fragen der Nachhaltigkeit Einfluss zu nehmen, sagt Philippe Zahner, Verantwortlicher des Kooperationsbüros der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Peking. Die Schweiz sei vor allem deshalb eingeladen, weil sie in dieser Hinsicht ein Erfolgsbeispiel darstelle.
Vor dem Auftritt am Forum leistete sich Maurer einen Faux-Pas – er sagte einem Journalisten von SRF, man müsse einen Strich unter das Tiananmen-Massaker ziehen.