Bundespräsident Johann Schneider-Ammann gehe es gut, aber er sei «tatsächlich müde». So schätzt FDP-Fraktionspräsident Ignazio Cassis Schneider-Ammanns Gesundheitszustand ein, der derzeit für Spekulationen sorgt.
Das Bundespräsidium sei kein leichter Job, sagte der Tessiner Nationalrat und Fraktionspräsident Ignazio Cassis in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. Zudem habe Schneider-Ammann in den vergangenen Jahren viel reisen müssen und zu Beginn des Sommers einen Unfall mit Rippenbruch erlitten.
«Er ist tatsächlich müde», sagte Cassis. In seinen letzten Auftritten im Parlament habe er aber den Eindruck erweckt, voller Kraft zu sein. «Ich glaube, es geht ihm wirklich gut – er ist einfach müde wie jeder Mensch müde ist, wenn man zu viel macht.»
These vom frühzeitigen Rücktritt
Der Gesundheitszustand des 64-jährigen freisinnigen Bundespräsidenten hat in den vergangenen Tagen zu einigen Spekulationen geführt. Parlamentarier und Medien teilen Cassis‘ Einschätzung von Schneider-Ammanns kraftvollem Auftritt nicht.
So berichtete etwa die Westschweizer Zeitung «La Liberté» am Mittwoch, der Bundespräsident habe am Vortag im Ständerat extrem müde gewirkt und Aussetzer gehabt. Der «Blick» fragte am Samstag, ob er «einfach müde oder amtsmüde» sei und zitierte besorgte Parlamentarier.
Diese denken auch laut über einen frühzeitigen Rücktritt des bis 2019 gewählten Wirtschaftsministers nach. Er könnte bereits 2017 – nach Ende seines Präsidialjahrs – aufhören, so die These.
Schneider-Ammann trifft sich am Montag in Zürich mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Beim Treffen dürfte es unter anderem um die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative gehen.