Bundesrätin Leuthard lobt die eröffnete Durchmesserlinie in Zürich

Für die einen ist es ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr, für die andern eine technische Meisterleistung: Mit viel anerkennenden Worten wurde am Donnerstag in Zürich der erste Teil der Durchmesserlinie (DML) gefeiert.

Bundesrätin Leuthard eröffnet die Durchmesserlinie (Bild: sda)

Für die einen ist es ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr, für die andern eine technische Meisterleistung: Mit viel anerkennenden Worten wurde am Donnerstag in Zürich der erste Teil der Durchmesserlinie (DML) gefeiert.

Bundesrätin Doris Leuthard erklärte Zürich gar kurzerhand zur Weltstadt. Weltstadt sei ja nur, wer einen Tunnel unter einem Fluss durchbaue, so wie New York mit dem Queens-Midtown-Tunnel unter dem East River, sagte die Verkehrsministerin in einer launigen Ansprache am Festakt in der Halle des Hauptbahnhofes. Mit der Durchmesserlinie sei der Weltruf von Zürich nun endgültig besiegelt.

Der zweite unterirdische Bahnhof ist laut Leuthard in erster Linie für Zürich und seine Agglomeration wichtig. Immerhin stiegen hier in etwa sechs Jahren rund eine halbe Million Menschen pro Tag ein, aus oder um.

Da lohne es sich schon, insgesamt rund zwei Milliarden Franken zu investieren. Pro Passagier mache das 4000 Franken, rechnete Leuthard vor. Das sei bescheiden für einen Bau, der wieder Jahrzehnte halten müsse.

Gut für das ganze Land

«Was für Zürich gut ist, ist gut für das ganze Land», betonte die Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Die DML sei der Beweis dafür, dass «wir in der Schweiz die Bahnzukunft handfest anpacken».

Besonders angetan war die Bundesrätin von der goldenen Decke im Durchgangsbahnhof Löwenstrasse. «Das passt zu Zürich», sagte sie vielsagend, bevor sie kurz vor 11 Uhr mit einer goldenen Schere das rote Band durchschnitt und den «goldenen Bahnhof» offiziell als eröffnet erklärte.

Gestartet wurde die Feier mit 250 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft und 50 Journalisten am Morgen mit einer Zugsfahrt durch den Weinbergtunnel. Mit an Bord waren auch zwei ehemalige Verkehrsminister: Adolf Ogi, der vor 25 Jahren den ersten unterirdischen Bahnhof Museumstrasse eröffnet hatte, und Moritz Leuenberger.

Vorerst nur für den S-Bahn-Verkehr

An der insgesamt 9,6 Kilometer langen Strecke mitten durch die Stadt Zürich wurde sieben Jahre unter laufendem Bahnbetrieb gebaut. Fertig ist sie aber noch nicht. Der Westast vom Hauptbahnhof bis nach Zürich-Altstetten wird im Dezember 2015 eröffnet.

Nach der Fertigstellung der Letzigraben- und der Kohlendreieckbrücke rollt auch der Fernverkehr von der Westschweiz in die Ostschweiz und umgekehrt über die DML. Das Wenden der Züge im Kopfbahnhof mit entsprechend langen Zwischenhalten gehört dann der Vergangenheit an. Zudem will die SBB auf der stark ausgelasteten West-Ost-Achse das Angebot weiter ausbauen.

Während den nächsten anderthalb Jahren gehört die DML allein dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), der das S-Bahn-Netz betreibt. Ab Sonntag verkehren die Linien S2, S8 und S14 durch das neue Bauwerk zwischen Zürich HB und Zürich-Oerlikon.

Zuvor wird die Durchmesserlinie am Samstag mit einem grossen Volksfest gefeiert. Gleichzeitig öffnen in der neuen Passage Gessnerallee 45 Geschäfte und Gastronomiebetriebe ihre Türen.

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