Die Schweiz und Indien haben ein Visumbefreiungsabkommen für Diplomaten sowie eine Technische Vereinbarung über Identifikation und Rückkehr von Staatsangehörigen unterzeichnet. Bundesrätin Simonetta Sommaruga war dafür für einen Arbeitsbesuch nach Indien gereist.
Das Abkommen über die gegenseitige Aufhebung der Visumpflicht für Diplomaten wurde von Bundesrätin Sommaruga und Indiens Innenminister Rajnath Singh am Donnerstag in Neu-Dehli unterzeichnet.
Dieses erleichtere die Reisefreiheit von Botschaftern und fördere damit die Zusammenarbeit mit Indien sowie die Stellung der Schweiz als Gaststaat, teilte das Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Donnerstag mit.
Ebenfalls wurde eine Technische Vereinbarung über die Identifikation und Rückkehr abgesegnet. Diese regelt die Zusammenarbeit bei der Identifizierung und Rückkehr von Personen, die keinen geregelten Aufenthalt im jeweiligen Land haben. Es handle sich dabei nur um wenige Fälle pro Jahr, so das EJPD. Die Abklärungen hätten bisher jedoch sehr viel Zeit in Anspruch genommen.
Viele Arbeitskräfte und Touristen aus Indien
Indien ist für die Schweiz im Migrationsbereich von sehr grosser Bedeutung. Zwar gibt es kaum Asylgesuche aus Indien, dafür werden in der Schweiz jährlich 1700 Arbeitsbewilligungen für Inder vergeben.
Damit ist Indien Spitzenreiter in der Statistik für Arbeitskräfte aus nicht-europäischen Staaten seit zehn Jahren. Zudem vergibt die Schweiz rund 110’000 und damit ein Fünftel aller Touristen- und Businessvisa an indische Staatsbürger.
Die Bundesrätin führte während ihrem Arbeitsbesuch auch politische Gespräche mit dem Minister für Inneres und dem Minister für Recht und Justiz. Dabei thematisierte Sommaruga unter anderem die laufenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen EFTA-Indien und den Schutz des Geistigen Eigentums.
Bei ihrem Besuch in Indien tauschte sie sich auch mit Vertreterinnen von Frauenrechtsorganisationen aus. Die Vorsteherin des EJPD hatte vor ihrem Besuch in Indien Sri Lanka besucht, wo sie ein Abkommen zur Zusammenarbeit im Migrationsbereich unterzeichnet hat.