Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf fordert für die Nachfolge des abtretenden FINMA-Direktors Patrick Raaflaub eine breite Diskussion. Dies sagt sie im Interview mit der Zeitung «Schweiz am Sonntag».
«Ich bin grundsätzlich der Ansicht, dass es für einen Gewählten besser ist, wenn er in einer Konkurrenzsituation bestimmt wurde», sagt die Finanzministerin. «Wenn eine Person als alleinige Option dasteht und gewählt wird, dann ist die Angriffsfläche grösser», so Eveline Widmer-Schlumpf.
Für die Wahl sei aber der Verwaltungsrat der Finanzmarktaufsicht (FINMA) zuständig, der Bundesrat genehmige die Wahl. Es sei im Bundesrat noch nicht über einen Antrag diskutiert worden, so die Bundesrätin weiter.
Gemäss der Zeitung soll sich die FINMA bereits definitiv für Raaflaubs Stellvertreter Mark Branson entschieden haben, obwohl die Suche nach einem neuen Direktor offiziell noch läuft.
Vor rund zwei Wochen gab die FINMA den Rücktritt von Patrick Raaflaub bekannt. Zugleich kündigt sie an, dass Mark Branson ab 1. Februar bis auf Weiteres die operative Führung der Behörde übernimmt. Der Prozess für die Nachfolge sei eingeleitet, hiess es.
Der Brite ist in Teilen der Politik umstritten, weil er früher bei der Grossbank UBS gearbeitet hat. Gemäss «Schweiz am Sonntag» fehlt es aber an Alternativen. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf wird sich in der nächsten Woche nochmals mit dem Thema befassen.
«Anfang Jahr hat der Finma-Verwaltungsrat uns einen Vorschlag geschickt, wie er vorgehen will. Wir werden das nächste Woche nochmals miteinander diskutieren.»