Bei sonnigem Wetter hat der Bundesrat am Donnerstag seine diesjährige «Schulreise» im Kanton Neuenburg begonnen. Während der zweitägigen Reise können sich die Bundesrätinnen und Bundesräte von der Schönheit des Kantons überzeugen und Kontakte zur Bevölkerung knüpfen.
«Entlang dem Wasser und der Zeit» – unter diesem Motto stand die traditionelle Bundesratsreise im Kanton Neuenburg, der Heimat von Bundespräsident Didier Burkhalter.
Den Tag begannen die Minister mit einem Frühstück im Zug. Dabei wurde die Landesregierung vor allem mit Produkten aus der Region verköstigt, zum Beispiel Kirschen aus Le Landeron NE, wie Bundesratssprecher André Simonazzi über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
Danach ging es für die Delegation zuerst nach La Chaux-de-Fonds. Von dort aus unternahm die Gruppe eine Reise zu den Wasserfällen des Doubs und machte sogar einen kurzen Abstecher ins benachbarte Frankreich.
Keine unbekannte Region
«Ich bin hier geboren und es gibt mir Kraft, in der Region zu sein», sagte Bundespräsident Burkhalter nicht ohne Stolz. Die Reise erlaube es der Landesregierung auch den Kontakt mit der Bevölkerung zu suchen, was im Vergleich zu anderen Ländern ein Privileg sei.
Als die Gruppe den Doubs überquerte, wäre es beinahe zu einem Unfall gekommen. Einer der Begleiter war auf der gewölbten Brücke ins Rutschen geraten und gefallen.
Bundesrat Ueli Maurer war bereits öfters – zumeist mit seinem Fahrrad – auf Besuch in der Region. «Mit Frankreich haben wir keinen Streit, ausser wenn es um Fussball geht», erklärte der Verteidigungsminister nach dem kurzen Besuch in Frankreich scherzhaft.
Johann Schneider-Ammann fühlte sich an seine Kindheit zurückerinnert, als er mit der Schule – und später im Militärdienst – Neuenburg besuchte.
Bad in der Menge
Später ging es mit dem Boot auf dem Doubs nach Les Brenets, von wo aus die Gruppe dann mit der Bevölkerung von Le Locle zusammentraf. Rund 300 Menschen begrüssten die Bundesräte. Danach besuchte die Delegation das Uhrenmuseum.
Zur Sprache kam dabei auch die Wirtschaft des Kantons Neuenburg: Der Regierungsratspräsident Alain Ribaux unterstrich die Bedeutung seines Kantons für den Schweizer Export. «Wir sind auf dem zweiten Rang der exportstärksten Kantone. Und es sind nicht unbedingt die reichsten Kantone, die auch für die höchsten Einnahmen sorgen», sagte er.
Der Tag endete mit einer weiteren Begegnung mit der Bevölkerung in Môtiers, das im Val-de-Travers liegt. Dort wurde die Landesregierung von den rund 600 Menschen beklatscht. Am Freitag geht die Reise in Neuenburg weiter.