Die diesjährige Bundesratsreise führt durch den Kanton Bern – den Heimatkanton von Bundespräsident Johann Schneider-Ammann. Im Zentrum der «Schulreise» stand am Donnerstag ein Besuch von St.-Imier im Berner Jura.
Dort besichtigten die Bundesräte zuerst den Technologiepark in der Industriezone La Clef, einem vom Kanton Bern bestimmten Entwicklungsschwerpunkt. Vor Ort erhielten die Bundesräte Einblicke in das Wirken von mehreren Hochtechnologie-Unternehmen aus der Region.
Dass Bundespräsident Schneider-Ammann, der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, seine Kollegen nach St.-Imier führte, ist kein Zufall: St.-Imier habe es geschafft, qualifizierte Ingenieure und eine spezialisierte Industrie anzusiedeln, sagte der Bundespräsident gegenüber der Nachrichtenagentur sda nach dem Rundgang.
Das sei umso erstaunlicher, als dass die Region nicht eben als strukturstark gelte, sagte Schneider-Ammann weiter. Er betonte zudem, dass hinter diesem Erfolg «unternehmerisches Wirken» stehe und die vorgefundene Innovation nicht «vom Staat erzwungen» worden sei.
Selfies und Ausserirdisches
Nach dem Besuch des Technologieparks mischten sich die Bundesräte auf dem Place du marché in St.-Imier unters Volk. Bereitwillig schüttelten sie Hände und stellten sich für Selfies und kurzen Plaudereien zur Verfügung.
In einer kurzen Ansprache würdigte der Bundespräsident die Innovationskraft der Region. Gute Ideen würden nicht nur in Zürich, Basel und Bern geboren und umgesetzt, sagte er vor rund 250 Zuhörerinnen und Zuhörern. «Silicon Valley ist überall.»
Der erste Programmpunkt der Bundesratsreise war am Donnerstagmorgen ein Referat an der Universität Bern zur Weltraumforschung. Es referierten unter anderen Professor Willy Benz, «eine weltweite Koryphäe auf seinem Gebiet», wie Schneider-Ammann sagte, und die bekannte Forscherin Kathrin Altwegg. Der Bundespräsident zeigt sich gegenüber der Nachrichtenagentur sda überzeugt, dass die Weltraumforschung «auch auf Erden» einen Mehrwert bringe.
Plaudern unter Bundesräten
Einen Mehrwert bringt für den Bundespräsidenten auch die jährliche Bundesratsreise. Die Landesregierung könne jeweils einer Region und ihrer Bevölkerung eine gewisse Wertschätzung entgegenbringen, sagte Schneider-Ammann. «Man kann aber auch mit seinen Bundesratskollegen in aller Lockerheit über politische und private Themen sprechen.»
Für lockere Plaudereien haben die Bundesräte noch einen Tag Zeit. Die Bunderatsreise führt sie am (morgigen) Freitag ins Berner Oberland, wo sie in Saanen erneut Kontakt zur Bevölkerung aufnehmen können.
Bereits im letzten Jahr fand ein Teil der Bundesratsreise im Kanton Bern statt. Die letztjährige Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga führte ihre Kollegen unter anderem in die kantonale Asylunterkunft in Riggisberg.