Bundesrat Berset übergibt erste Schweizer Literaturpreise

Unter dem Motto «Es gibt keine Schweizer Literatur. Es gibt nur Schweizer Literaturen» hat Bundesrat Alain Berset am Donnerstag in Solothurn die ersten Schweizer Literaturpreise verliehen. Sie gingen, wie seit längerem bekannt, an Erica Pedretti, Fabio Pusterla, Jean-Marc Lovay und das Übersetzungs-Festival Babel.

Lovay, Pedretti, Pusterla, Bianconi, Bundesrat Alain Berset (v.l.) (Bild: sda)

Unter dem Motto «Es gibt keine Schweizer Literatur. Es gibt nur Schweizer Literaturen» hat Bundesrat Alain Berset am Donnerstag in Solothurn die ersten Schweizer Literaturpreise verliehen. Sie gingen, wie seit längerem bekannt, an Erica Pedretti, Fabio Pusterla, Jean-Marc Lovay und das Übersetzungs-Festival Babel.

Die 1930 in Mähren geborene, Deutsch schreibende Erzählerin Pedretti, der 1957 geborene Tessiner Lyriker Pusterla und der 65-jährige Walliser Romancier Lovay erhalten für ihr Gesamtwerk je 40’000 Franken. Das Festival Babel in Bellinzona erhält gleich zwei Preise, den für Übersetzung und den für Vermittlung.

Wie der Vorläufer der Auszeichnung, der Schillerpreis, hat auch der Schweizer Literaturpreis zum Ziel, sprachgrenzüberschreitend die Vielfalt zu fördern, wie Kulturminister Berset in seiner Fest-Ansprache betonte.

«’Ohne Vielfalt würde die Schweiz nicht existieren. Die Vielfalt ist nicht Einheit. Sie erweitert die Horizonte», sagte er in seiner dreisprachigen Rede.

Die «kleinen» Eidgenössischen Preise

Vor der Verleihung der Schweizer Literaturpreise 2013 im Konzertsaal Solothurn stellten die Träger der – ebenfalls vom Bund erstmals vergebenen – Eidgenössischen Literaturpreise 2012 im Landhaus ihre preisgekrönten Einzelwerke vor.

Aus der Deutschschweiz waren Irena Brežnás «Die undankbare Fremde», Arno Camenischs «Ustrinkata» und Matthias Zschokkes «Der Mann mit den zwei Augen» mit je 25’000 Franken ausgezeichnet worden.

Dieselbe Summe ging an den Tessiner Massimo Davidi für «Il silenzio degli operai» sowie an die Westschweizer Marius Daniel Popescu für «Les couleurs de l’hirondelle», Catherine Safonoff für «Le mineur et le canari» sowie Frédéric Wandelère für «La compagnie capricieuse».

Abschluss mit Hohler

Die Preisverleihung bildete den Auftakt zu den Solothurner Literaturtagen, die am Freitag beginnen. Sie enden am Sonntag wiederum mit einem Festakt: Franz Hohler darf dann den Solothurner Literaturpreis entgegennehmen.

Nächster Artikel