Bundesrat Alain Berset hat am Freitag in Peking ein Abkommen zum Kulturgüteraustausch mit China unterzeichnet. Die beiden Länder wollen damit den illegalen Handel bekämpfen und den Austausch und Erhalt von Kulturgütern verbessern.
Bei der vereinbarten Kooperation gehe es um archäologische Funde aus dem Zeitraum der prähistorischen Zeit bis 1500 nach Christus, sagte Peter Lauener, Sprecher des Eidg. Departements des Innern (EDI), aus Peking. Für China unterzeichnete der Vize-Minister für Kultur und Direktor der staatlichen Kulturerbe-Behörde, Li Xiaojie, das Abkommen.
Hintergrund der Vereinbarung sind Chinas Probleme mit illegalem Transfer von Kulturgütern auf der einen Seite. Anderseits habe die Schweiz als wichtiger Kunsthandelsplatz Interesse an dessen Sauberkeit, sagte Lauener.
Bei einer Gesprächsrunde auf Ministerebene kam zudem das Sozialversicherungs-Abkommen zur Sprache. Darin geht es um entsandte Schweizer und Chinesen, die im jeweils anderen Land arbeiten und demnach nur in ihrer Heimat Sozialversicherungen bezahlen sollen. Wichtige Punkte seien bereinigt worden. Dem Abschluss in absehbarer Zeit scheine nichts mehr im Wege zu stehen.
Saubere Lebensmittel und Medikamente
Mit Yin Li, dem Vize-Minister der chinesischen Nahrungsmittel- und Medikamenten-Behörde (CFDA), traf Berset eine Vereinbarung über gemeinsam Interessen im Bereich Lebensmittelsicherheit und Qualität der Heilmittel.
Berset wird am Samstag Chinas Gesundheitsministerin Li Bin treffen und zur Eröffnung des Chinese Health Forums eine Rede halten. Zum Abschluss reist der Bundesrat nach Shanghai.
Globale Herausforderung
Zum Auftakt des Besuchs hatte der Bundesrat am Donnerstag eine Konferenz über Infektionskrankheiten und Impfung eröffnet. In diesem Kontext habe er sich mit Experten für übertragbare Krankheiten ausgetauscht, darunter etwa mit Joseph Sung, der in Hongkong beim ersten SARS-Ausbruch für seinen Beitrag im Kampf gegen die Krankheit Berühmtheit erlangte.
Am Global Health Diplomatic Course hielt Berset eine Rede und sprach dabei über die globalen Herausforderungen für das Schweizer Gesundheitssystem. Die Schweiz hatte Ärzte und Behördenvertreter aus China und Afrika zur Konferenz eingeladen, Dutzende waren gekommen. Im Zentrum standen die Folgen weltweiter Gesundheitsprobleme wie SARS, Aids oder Überalterung.