Aussenminister Didier Burkhalter hat am Montag in Bern seine argentinische Amtskollegin Susana Malcorra empfangen. Nachdem die beiden Länder bereits 2016 ihre Beziehungen mit bilateralen Besuchen aufgefrischt hatten, wollen sie die Zusammenarbeit nun weiter vertiefen.
Burkhalter und Malcorra hätten über verschiedene Themen gesprochen, bei denen die beiden Länder künftig enger zusammenarbeiten wollten, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag mit. Sie hätten etwa beschlossen, einen bilateralen Dialog über die Korruptionsbekämpfung zu lancieren.
Zudem wollten beide Länder gemeinsame Projekte in Lateinamerika angehen, etwa im Bereich der Katastrophenvorsorge, der freiwilligen Verpflichtung von Firmen im Rohstoffsektor oder der Förderung der Menschenrechte.
Die Aussenminister diskutierten auch über die wirtschaftlichen Beziehungen. Argentinien ist der drittwichtigste Wirtschaftspartner der Schweiz in Südamerika; mit einem Handelsvolumen von knapp 2,2 Milliarden Franken, wie das EDA schreibt. Im November verabschiedeten beide Länder eine Erklärung zur Einführung des automatischen Informationsaustausches in Steuerfragen.
Malcorra sagte nun, Argentinien habe grosses Interesse an Investitionen und Innovationen aus der Schweiz sowie dem Schweizer Berufsbildungsmodell.
Bald könnten die beiden Staaten wirtschaftlich noch enger zusammenrücken: Die Europäische Freihandelsassoziation EFTA, bei der die Schweiz Mitglied ist, und das südamerikanische Wirtschaftsbündnis MERCOSUR, zu dem Argentinien gehört, haben letzte Woche am WEF in Davos angekündigt, Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen aufzunehmen.
Im vergangenen Jahr hatten Argentinien und die Schweiz bereits rege Kontakte gepflegt: Am WEF 2016 traf der damalige Bundespräsident Johann Schneider-Ammann den argentinischen Präsidenten Mauricio Macri und im Mai reiste Burkhalter nach Argentinien. Dieses Jahr sei ein Besuch von Bundespräsidentin Doris Leuthard in Buenos Aires möglich, schreibt das EDA.